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Cowboy Junkies, The Trinity Session, 1988

Produzent/ Peter Moore

Label/ RCA

Michael Timmins und sein langjähriger Freund Alan Anton hatten seit 1979 zusammen in Bands gespielt; 1984 rekrutierten sie Michaels Bruder Peter Timmins, gefolgt von Peters Schwester Margo. Zunächst war Margo so schüchtern, dass sie nicht vor der Band singen konnte. Statt dessen kehrte sie ihnen den Rücken zu, während sie ihre zerbrechlich schönen Lieder sang.

„The Trinity Session“ wurde an einem einzigen Tag mit einem einzigen Mikrophon in der Holy-Trinity-Church in Toronto eingespielt, für genau 250 Dollar – und war eine minimalistische Offenbarung. Der spartanische Hintergrund besteht aus Fiedel, Mandoline, Steel-Gitarre, Mundharmonika und Akkordeon – und das Ergebnis ist eine gepämpfte, dämmrige Country-Musik, deren sparsame, doch ausgezeichnete Produktion zuweilen unheimliche Intimität vermittelt.

Die Coverversionen sind selbstbewusste Interpretationen und hauchen den Songs neues Leben ein. Ein besonderes Juwel ist das subtile „Sweet Jane“ – Lou Reeds Klassiker klang noch nie so schmerzlich – während Hank Williams‘ „I’m So Lonesome I Could Cry“ mit der klagenden Steel-Gitarre von Kim Deschamps noch eindringlicher wirkt. Wenn dieses Lied (oder „To Love Is To Bury“) nicht ihr Herz bricht, dann haben Sie vielleicht kein Herz.

Margo Timmins‘ Gesang ist absolut beeindruckend. Ihre A-Cappella-Klage „Mining For Gold“ sorgt für eine fesselnde Eröffnung: das sinnliche Schlusslied „Walking After Midnight“ – ein schlafwanlerischer Blues mit schmerzlicher Mundharmonika – verströmt sehnsüchtiges Verlangen. Umwerfend.

6 Gedanken zu “

    1. Die Cowboy-Junkies werden nie wieder so „schön“ klingen wie auf der „Trinity Session“. Die perfekte Symbiose aus erstklassigen, oft eigenwillig interpretierten Cover-Versionen und grandiosen Eigenkompositionen blieb unerreicht. Mein Lieblingsalbum der Band ist jedoch ihr Debüt, „Whites Off Earth Now!!“. -Traumhafter Blues, sehr natürlich, sehr nahe, sehr gut.

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      1. Stimmt, bei „Black Eyed Man“ hat’s ein paar gute Songs drauf! Ich fand auch „The Caution Horses“ (1990) mit wenigen Abstrichen als gelungen.

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