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Nancy Sinatra, These Boots Are Made for Walkin‘, 1966

Produzent/ Lee Hazlewood

Label/ Reprise Records

1966 zahlt sich Lee Hazelwoods bizarre Leidenschaft für verräucherte Trucker-Kneipen aus: In einer Highway-Bar belauscht er zufällig einen frustrierten Ehemann. Vor einem Kollegen brüstet sich dieser damit, seiner jungen Frau demnächst einen kräftigen Stiefeltritt in den Hintern zu verpassen. Kurze Zeit später kommt Hazlewood auf die Szene zurück. Er sitzt gemeinsam mit einer jungen Sängerin und einem alten texanischen Gitarristen im Studio von Reprise Records. Die beiden Männer machen sich einen Spass daraus, das Mädchen aus dem vornehmen New Jersey mit dreckigen alten Cowboysongs aufzuziehen.

Als Hazlewood ihr jedoch einen halbfertigen Song vorspielt, der von dem Geschwafel des Truckers inspiriert wurde, ist die junge Sängerin begeistert. Nancy will den Song sofort aufnehmen. Doch Hazlewood zögert. Bei der ersten Zusammenarbeit mit der 24-Jährigen hatte er Mühe genug, ihre mädchenhafte Quitschstimme etwas tiefer zu bekommen.

Doch Nancy ist nicht irgendeine Nancy. Sie ist die Tochter von Label-Boss Frank Sinatra und besteht darauf, den Song einzuspielen. Einer Sinatra-Tochter widerspricht man nicht, weiss Hazlewood. „Okay. Dann sing es wie eine sechzehnjährige Schlampe, die es mit jedem Lastwagenfahrer treibt“, sagt er zu ihr. Und Nancy macht ihr Sache gut – ihre Aufnahme soll sich sich als grösster Hit des Komponisten Hazlewood erweisen: „These Boots are Made for Walking“.

13 Gedanken zu “

    1. Das ist ein Konzept: Die Tochter des Chefs spielt mit ihrem sexy Outfit auf die prüden, gesellschaftlichen Moralvorstellungen an und legt sich so ein rebellisches Image zu.

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