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Skip James, Today, 1966

Label/ Vanguard

In den Zeiten von Grammophon und Schellackscheiben wurde die Musik meist von Möbelfirmen aufgenommen und vertrieben. Der Grund dafür ist einfach: Das Grammophon galt als Einrichtungsgegenstand. So lud die damalige Möbelfirma Paramount Records den jungen Nehemiah Curtis James aus Yazoo City zu einer Recording Session ein.

In Wim Wenders detaillierten Film „The Soul of a Men“ wurde diese Session nachgestellt. In dem Hinterraum der Möbelfabrik, stand ein kleines Aufnahmegerät, der Möbelchef sagte los und Skip James legte los. Innerhalb von 2 Tagen wurden 30 seiner Songs aufgenommen. Skip erhielt vierzig Dollar und ein Rückreiseticket für den Zug nach Yazoo City. Auf der Rückfahrt fühlte sich der Bluesmusiker wie ein „reicher Mann“. Danach entschied er sich mit der Musik aufzuhören. Auch die in der Möbelfabrik aufgenommen Scheiben, waren nicht erfolgreich.

Erst Anfang der sechziger Jahre wurde Skip James wiederentdeckt. Er wurde schnell zum Liebling eines weissen akademischen Publikums, das seine raren Platten gesammelt und wegen ihres ungewöhnlichen Inhalts ebenso geschätzt hatte wie, wegen der ausserordentlichen gesanglichen und instrumentalen Fähigkeiten. Skip James sang in einem eigentümlichen Falsett und spielte nicht die deltatypische Bottleneck-Gitarre, sondern verliess sich auf raffinierte Pickings, wenn er sich nicht ebenso delikat am Piano bediente.

Bei „Today!“ handelt es sich um ein Album mit Songs, die Skip James nach seiner Wiederentdeckung in den 1960er Jahren aufgenommen hat. Neben Klassikern wie dem „Hard Times Killing Floor Blues“, „Cherry Ball Blues“ oder „I’m So Glad“ finden sich auch Songs auf dem Album, die auf Skip James‘ legendären Aufnahmen von 1931 noch nicht zu hören sind, wie „Crow Jane“ oder der “ Washington D.C. Hospital Center Blues“. Die alternativen Versionen wie die damals neuen Songs sind in ordentlicher Tonqualität und lassen die Genialität von Skip James auch im Alter erkennen.

3 Gedanken zu “

    1. I love Skip James! He frequently sings in a melancholy falsetto and accompanies himself on acoustic guitar tuned to minor keys. When he sings he sounds like he is mumbling or talking to himself, which makes the music seem turned inward, as opposed to shouting out the blues to the world.

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