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XTC, Drums And Wires, 1979

Produzent/ Steve Lillywhite

Label/ Virgin

Die Cover von XTC-Alben sind hervorragend gestylt, im krassen Widerspruch dazu steht das Aussehen der Band: ungewaschene Oberschüler mit romantischen Neigungen zum Proletariat? Drogensüchtige Mitglieder einer englischen R&B-Band der mittleren 60er? Auf der Bühne sind sie völlig überdreht, immer eine Spur zu schnell („He has the rythm in his head“). Aber vorallem fehlt ihnen ein charismatischer Leadsinger, eine Identifikationsfigur für die orientierungslose Jugend. Bands machen sich nur einen Namen, wenn sie optisch ein Image haben.

Eben. Aber XTC haben tatsächlich ein paar gute Alben gemacht. Sie haben intelligente Texte und atemberaubende Kompositionen, jeder hatte sie gern gehört. Nur: keiner kannte die Band.

„Drums And Wires“ ist so etwas wie eine Antwort auf Joe Jackson, Police, Squezze etc. XTC haben haben ein Pop-Album gemacht, der Unbekannte in der Formel bleibt aber XTC.

Morbidität, Alkohol, sozialistischer Realismus und Werbegrafik. Eine einmalige Mischung. Jenseits von Musikalität und Cleverness gibt es ein Moment im Bewusstsein dieser Gruppe, das neu ist.

8 Gedanken zu “

    1. Rückblickend würde ich „Drums And Wires“ ohne zu übertreiben als den Zenith des Schaffens von XTC bezeichnen. Zu der Verspieltheit und Experimentierfreudigkeit der ersten beiden Alben kommt hier noch ein Schuss Perfektionismus hinzu. In den 80ern wurden XTC dann wegen Partridges Lampenfieber zu einer reinen Studioband, aber auch da gelangen ihnen noch einige recht interessante Alben z.B. „English Settlement“, „Oranges and Lemons“ und „Skylarking.

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      1. Die erste fand ich auch nicht schlecht, das „All Along The Watchtower“-Cover dort ist neben der Hendrix-Interpretation sensationell, hinsichtlich Zenit/“Drums And Wires“ bin ich völlig bei Dir, die von Dir zum Schluss genannten Beispiele hatten ihre Momente, durchgängig gut fand ich sie nie und ich kann sie mir heute auch nicht mehr in einem Rutsch durchhören.

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      2. XTC waren eine gute Pop-Band. Die einzige Gruppe, die wirklich die Balance zwischen den Residents und den Monkees zu halten wussten. „Black Sea“ ist auch eine Platte, die mich heute beim Anhören noch überzeugt.

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  1. Science Friction! Keine Ahnung auf welcher Platte der Song ist. Respectable street (live) vom „Urgh!“ Sampler-Album und natürlich der Nigel, der noch nicht der Farage war. 🙂 Underrated Band. Vielleicht lags wirklich am zu sauberen Image. Ging ihnen ähnlich wie DEVO, abgedreht, aber nicht massentauglich. Naja. Splendid Isolation.

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    1. Nigel Mansell war cool, der Song auch.
      Anspruchsvolleren, detailverliebteren und intelligenteren Gitarrenpop fand man in den 80ern wohl kaum, aber für den mainstream Geschmack waren XTC einfach zu gut, um so die ganz grosse Karriere zu machen.

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