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Link Wray, The Original Rumble (Compilation), 1989

Produzent/ Adam Skeaping

Label/ Ace Records

Er wurde 1929 als Fred Lincoln Wray in eine musikalische Familie von Indigenen des Shawnee-Stammes in North Carolina geboren. Bereits mit acht Jahren tingelte er mit der Familienband durch die Gegend, sein erster grosser Eintrag in die Geschichte der Popmusik gelang ihm 1958.

Damals erschien „Rumble“ und wurde ein Hit, der sich millionenfach verkaufte. Eigentlich nur eine Blödelei Wrays, die ohne besonderen Anspruch oder Ehrgeiz aufgenommen worden war und über eine Reihe von Zufällen und Umwegen ihren Weg ins Radio fand – aber nicht in alle. Manche Stationen boykottierten das grimmige Instrumentalstück, weil sie fürchteten, es könnte Aufstände und Strassenschlachten anzetteln. Mittlerweile gehört „Rumble“ zum Kanon der Popgeschichte. Sein Schöpfer gilt als Erfinder des Powerchords im Rock ’n‘ Roll, gewissermassen säte er damit den Samen des Bösen, der bis heute immer wieder keimt.

Nachdem Link Wray im Koreakrieg an Tuberkulose erkrankte und ihm ein Lungenflügel entfernt werden musste, gab er sich vergleichsweise zurückhaltend. Er wurde Instrumentalist bei seiner Band The Raymen. Sein Gitarrenspiel war aber so beredt in seiner unverhohlenen Drohung, dass es nachfolgende Rockstars wie Jeff Beck, Pete Townshend und sogar Bruce Springsteen übernahmen.

An die 30 Alben hat Wray in seinem Leben veröffentlicht. In den Achtzigern zog er einer Liebe wegen nach Dänemark, wo er 2005 im Alter von 76 Jahren starb. „Rumble“ und viele andere scharfe Instrumentals hatten ihn da längst unsterblich gemacht.

8 Gedanken zu “

  1. Hab ihn gegen Ende seiner Tage live in München gesehen, in einem kleinen Laden vor überschaubarem Publikum. Er war zwar schon etwas wacklig auf den Beinen, eine scharfe Gitarre wusste er aber immer noch zu spielen. Guter Mann, keine Frage.

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    1. Link Wray war für mich von Anfang an bereits ein Rock’n’Roll-Veteran. Was er mit seiner Gitarre anstellte war einfach grandios, aber er hatte schlechte Karten im Musikgeschäft. Einen Auftritt von Link Wray habe ich leider nie erlebt.

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