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Steve Earle, Transcendental Blues, 2000

Produzent/ Steve Earle, Ray Kennedy

Label/ E-Squared

Mit „Transcendental Blues“ setzt Steve Earle seit seinem Comeback (1995, „Train A-Comin“) eingeschlagenen Weg konsequent fort. Im Vergleich zu seinen früheren Alben wie „Copperhead Road“ oder „The Hard Way“ ist er insgesamt ruhiger geworden, aber keineswegs schlechter. Eher das Gegenteil ist der Fall: seine Fähigkeiten als Songwriter treten deutlicher zutage. So auch auf dem Album, „Transcendental Blues“: Lieder wie „Everyone’s In Love With You“, „Steve’s Last Ramble“ oder „The Boy Who Never Cried“ gehören zum Besten, das er je auf Tonträger gebannt hat.

„Until The Day I Die“ ist ein klassischer Bluegrass-Song, der in seiner Struktur traditioneller ist als die meisten der Lieder auf „The Mountain“ (ein weiteres grandioses Album seiner Karriere, aber doch mehr Steve Earle-Lieder in Bluegrass-Versionen als traditionelle Bluegrass-Songs) und ein absolutes Highlight. Und im besonderen gilt letzteres auch für „Over Yonder (Jonathan’s Song)“, ein Lied über (beziehungsweise gegen) die Todesstrafe, welches Earle schrieb, nachdem er bei der Vollstreckung auf Wunsch eben jenes Delinquenten persönlich anwesend war.

Insgesamt können zwar nicht alle Songs den hohen Standard halten (so z.B. „I Can Wait“ und „I Don’t Want To Lose You Yet“, die zu harmlos daherkommen), aber das ist auch nicht notwendig. Steve Earle zeigt mit „Transcendental Blues“ eindrucksvoll, dass er zu den besten zeitgenössischen Songwritern und Musikern gehört.

9 Gedanken zu “

  1. Steve Earle ist wieder einer, dessen Namen ich kenne, dessen Musik aber an mir vorbeigegangen ist. Musikalisch liegt er so gerade auf der Grenze dessen, was mich erreicht, d. h. es ist so rockbeeinflusst, dass ich mit den Countryelementen zurechtkomme.

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    1. Steve Earle hat mit seiner Musik einen weiten Bogen gespannt. Insbesondere auf seinen früheren Alben „Copperhead Road“ und „The Hard Way“ jinglejangelt es in bester Byrds-Manier. Dann wiederum schaut Mellencamp um die Ecke und ein paarmal werden indische Klänge hörbar. In verschiedenen Songs wagt er sich auch an irischen Folk. Aber auch jene, die den breitbeinigen Rocker mögen, werden nicht enttäuscht.

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  2. I love steve earle….hab ihn in hamburg gesehen vor ca. 25 jahren….auch sein buch gelesen….no one get out here alive….und seine version von valley below mit lucia minarelli an der geige is the best ever….love and peace

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    1. Ein Konzert von Steve habe ich auch gesehen vor ein paar Jahren: Countrynummern, komplett mit Fiedel und Steel-Gitarre, irischer Folk, Blues- und Rock. Am besten ist er aber, wenn er allein mit der Gitarre diese traurig-schönen Songs wie „My Old Friend The Blues“ bringt.

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    1. I think this is a good album, not the best. Steve Earle blends rock, folk, country, bluegrass, and pretty much anything else he can get his hands on into a unique musical mix.

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  3. I saw Steve Earle on his tour promoting the low highway album. really great show. now i just need to see lucinda williams to make my wish list complete! he has hosted a songwriting workshop for the past several summers. I’m certain attending one would be the dream of a lifetime for many!

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    1. It must be interesting for some people to get a all-day-long songwriting workshop with Steve Earle. I wish I could get a guitar workshop by Jorma Kaukonen to learn more about his fingerpicking-technic.

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