John Coltrane, Blue Train, 1958
Produzent/ Alfred Lion
Label/ Blue Note
„Blue Train“, John Coltrane’s einzige Platte für Blue Note, kam aufgrund mündlicher Vereinbarungen mit Label-Boss Alfred Lion zustande. Coltrane machte mit diesem Album erst seine zweite LP als Solist – zu einem gewissen Teil sicher aus der Not heraus – Miles Davis hatte ihn 1957 aufgrund seiner Heroinsucht aus seiner Tour-Band geworfen, Coltrane aber wollte mehr touren. So stellte er eine eigene Band zusammen und spielte im September ’57 diese Sessions für Blue Note ein – natürlich mit den besten Musikern des Labels: Eine dreifach besetzte Hornsektion mit dem Trompeter Lee Morgan, Trombonist Curtis Fuller und Coltrane selbst am Saxophon, Kenny Drew am Piano und als Rhythmussektion Bassist Paul Chambers und Drummer „Philly“ Joe Jones. Alles beileibe keine reinen Mitläufer und alles Musiker, die ihn später immer wieder in wechselnden Konstellationen begleiten sollten.
Noch war Coltrane musikalisch nicht so „revolutionär“, wie er werden würde, noch ist es der „reine“ Hard Bop, der hier gespielt wird – egal, meiner Meinung nach, denn Innovation im Jazz ist oft nur für Musiktheoretiker interessant (und wirklich zu erkennen) und „Blue Train“ ist unabhängig von allen technischen Feinheiten ein grossartiges Album voller Inspiration und Energie. So wurden der Titeltrack oder das energiegeladene „Moments Notice“ mit dem Trombone-Solo von Fuller, sowie das grossartige „Locomotion“ zu Standards des Hard Bop – und dieses Album mit seinem geschmackvollen Cover-Design zum ersten Klassiker in Coltrane’s Solo-Diskografie. Da ist insbesondere das enge Zusammenspiel der drei Bläser auf „Blue Train“, welches die Platte mit Recht zum Highlight macht – und zu dem Album, das er selber als das Beste aus der Phase vor „Giant Steps“ (1960) bezeichnen sollte.
Wohingegen Jazz mittlerweile völlig außerhalb meiner Hörgewohnheiten fällt und ich mich kaum an meine letzte Jazz-Scheibe erinnern kann (Grover Washington Jr – Limelight?), muß man kein Jazz-Experte sein, um zu erkennen, wie hochkarätig dieses Album ist. Als genereller Fan des Saxophons ist Coltrane eine willkommene Abwechslung von den Sachen, die ich üblicherweise dieser Tage höre. Dank Dir für den Post!
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Gern geschehen! “Blue Train“ gehört meiner Ansicht zu den zugänglichen Platten von Coltrane. Sein Saxophonsound strahlt eine grosse Bandbreite an Emotionen aus und vermittelt auch menschliche Nähe. Man muss kein Jazz-Fan sein um die Platte zu mögen.
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Unglaublich, schon bei den ersten Tönen hebt´s mich aus dem Sessel … wunderbar, höre zu und krame nebenbei herum, um ein Weihnachtspaket zusammenzustellen…
An Dich viele liebe, ganz unverpackte Grüsse und herzlichen Dank für all die wundervolle Musik, die Du hier ständig weiterverschenkst!
Margarete
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Es freut mich, dass Dir „Blue Train“ beim Weihnachtspaket zusammenstellen die richtige Würze gibt. Eine wunderbare Platte des frühen Coltrane. Tolle Nummern, toll gespielt, ein Klassiker, der immer noch frisch klingt, als wäre die Aufnahme nicht viele Jahrzehnte alt.
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REALLY!!!
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Eine geniale Platte auf dem Weg zum sine qua non! Und der so hochgelobte Sonny Rollins kann ihm in punkto Glaubwürdigkeit und Verdichtung nicht das Wasser reichen.
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Sonny Rollins und John Coltrane trieben sich zwar wechselseitig in lange Soli, aber aufgrund seiner knurrig-rauen Spielweise, die tief im Blues verwurzelt war und sich mit ihren sprachlichen Wendungen immer weiter von der damals im Jazz üblichen Phrasierung entfernte, sah Coltrane wohl eher in Archie Shepp einen solidarischen Weggefährten.
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Another regular on my spin cycle.
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Sometimes late at night I listen to „Blue Train“ and let the real Trane take my mind far, far away.
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He does that to me also. One of the people I listen to the most
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The title track of „Blue Train“ is a blues, built on one riff. His solo gives an impression of Trane’s tumultuous inner world…
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Love that tune. Hints of things to come.
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One of the more accessible entry points for jazz.
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Taking it with me to my desert island.
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