Dr. John, Anutha Zone, 1998
Produzent/ John Leckie
Label/ Virgin Records
Er war eben nie nur Sänger und Pianist, sondern immer auch Medizinmann und Voodoopriester, was sich in einem Stock mit kleinem Totenkopf als Knauf symbolisierte, den der Doc auch auf die Bühne schleppte. Die Popmusik muss heute nur noch sehr selten für spirituelle Eingebungen herhalten, aber New Orleans ist auch ein ganz spezieller Ort.
Im amerikanischen Süden pflegt man traditionell ein enges Verhältnis zu seinen Toten, der „Night Tripper“ musste sich als spiritueller Beistand also nicht zweimal bitten lassen, als das Schicksal im Jahr 2005 New Orleans und seinen Bewohnern hart zusetzte. Mac Rebennack galt nicht nur als musikalisches Gedächtnis von New Orleans, er war vor allem oberster geistiger Würdenträger seiner Stadt. Er war Voodoo-Priester und Big Chief in einem.
Mein Fall war der nie. Aber ein ernstzunehmender GROSSER NAME eben doch. Geht mir mit Aretha Franklin und Johnny Winter ähnlich, aber von den beiden mochte ich wenigstens ein bißchen was.
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Dr. John ist eine musikalische Kultfigur meiner Generation – er hat vieles vorweggenommen, was heute selbstverständlich ist. Sein ausgefreaktes Debüt-Album „Gris Gris“ ist heute ein Klassiker. Auch auf „Anutha Zone“ klingt der Doctor als ob er Voodoo Beschwörungen loslässt, die die Geister seiner musikalischen Vergangenheit wieder auferstehen lassen sollen. Freilich klingt er hier aufgeräumter und klarer, was sicherlich an den prominenten britischen Beteiligten liegt; unterstützt wurde er hier nämlich von Mitgliedern von Primal Scream, Portishead, Supergrass und von Paul Weller – alle miteinander eingeschworene Rebennack Fans der frühen Alben, die auch nie ein Hehl aus dem Einfluss machten, den der Doctor auf Sie hatte.
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Gottlob hört man das aber in ihrer Music nicht. Primal Scream hab ich irgendwie verpasst. Aber Portished und Weller mag ich.
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Auf „Anutha Zone“ hört man aber gut, dass die Briten anders funken als die Amis; seien es nun die Percussions, die Wah Wah Gitarren oder die Backgroundchöre. Der Doc war zwar ein ziemlich schräger Vogel, aber in puncto musikalischer Kreativität, Lässigkeit und Spielfreude gibt es bei ihm nichts zu bemängeln. Seine Neuinterpretationen von Duke Ellington-Klassiker auf „Duke Elegant“ finde ich einsame Klasse.
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Good stuff Fox
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A few numbers are really good. Some are rather mediocre and a few very few numbers are a bit too weird and just too voodoo.
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That said, still worth a listen. I have takes on him and Willy Deville in the works. I was a bit surprised when they got together. Keep bringing the good stuff Fox.
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Yes, the Doctor helped Willy find a new home in New Orleans and record traditional music. As I heard, comes a last record of Dr. John out with cover versions of songs by Johnny Cash, Willie Nelson and Hank Williams. The man was simply an excellent musician and stylistically very experienced.
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Again I’m in full agreement. He had a high level of consistent creativity. Just so much music in the Doctor.
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