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Creedence Clearwater Revival, Bad Moon Rising, 1969

Text/Musik/ John Fogerty

Produktion/ John Fogerty

Label/ Fantasy

„Bad Moon Rising“ beschwört eine apokalyptische Szenerie – der Sänger sieht Erdbeben, Stürme und Fluten nahen. „Auge um Auge“ („An eye is taken for an eye“) lautet das der Bibel entlehnte Motto. Am Schluss steht die Warnung, nicht vor die Tür zu gehen, denn es könnte einen das Leben kosten: „Don’t go around tonight/ Well, it’s bound to take your life/ There’s a bad moon on the rise.“ Der Schrecken spielt sich nicht etwa an einer konkreten Front ab, sondern betrifft die Menschen an sich, und das Motto „Auge um Auge“ lässt weniger an Kriegsparteien als an einen Ausgleich für vergangene Missetaten denken: eine Strafe Gottes oder das Zurückschlagen der Natur.

Im Gegensatz zu den Lyrics des Songs steht die Musik, die so ganz und gar nicht düster ist. In D-Dur, A-Dur und G-Dur (also kein bisschen Moll) und munteren Gitarrenklängen mit Country-Elementen schwebt man durch den Song und will gar nicht recht an den Weltuntergang glauben. Möglicherweise wollte der Mond sich nicht als Bösewicht abstempeln lassen und hat mit John Fogerty ausgehandelt, dass dieser wenigstens eine positive Musik dazu komponiert und versprach ihm dafür den vollen Erfolg für das Lied.

18 Gedanken zu “

    1. „Bad Moon Rising“ ist natürlich ein Klassiker von CCR. Die Texte sollen einfach von einem Film inspiriert gewesen, soll John Fogerty einmal erklärt haben. Weshalb sie auch auch für verschiedene andere Kontexte herhalten mussten.

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  1. John Fogerty war ein brillianter Songschreiber, der ein gutes Ohr für eingängige Melodien hatte. Darüberhinaus war er ein guter Gitarrist und ist es nach wie vor. Ich konnte mich im vergangenen Sommer selber davon überzeugen.

    Du hast Recht, Bad Moon Risings einfache und fröhliche Melodie ist ein Kontrast zu dem eher düsteren Text. Egal, der Song ist trotzdem Klasse.

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    1. John Fogerty war tatsächlich ein brillianter Songschreiber, der Geschichten aus dem Alltag in weniger als drei Minuten erzählen konnte. In den späteren CCR-Songs bis hin zu neueren Solotiteln singt er immer wieder gegen den Krieg, frei nach dem biblischen Motto: Du sollst nicht töten. Auch „Bad Moon Rising“ passt in dieses Korsett.

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  2. The times, they are circular–to borrow from and to bastardize Bob Dylan. It’s as if we have, in so many ways, returned to the uncertainty and disaffection of the late 60s. War. Corruption. Hypocrisy. Injustice. Poignant song.
    „You will hear of wars and rumors of wars, but see to it that you are not alarmed. Such things must happen, but the end is still to come. Nation will rise against nation, and kingdom against kingdom. There will be famines and earthquakes in various places. All these are the beginning of birth pains.“
    Jesus Christ

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    1. You’re right „Bad Moon Rising“ has also a religious accusation. There are allusions to the recent court. Those who in their lives only can dish out but cannot take it will receive the bill at the latest after their death. So be careful, lead a decent, godly life.

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  3. Bedauerlich ist, dass CCR intern zerszritten war, nicht zuletzt die Fogerty-Brüder. Dabei hat die Band so gut zusammengepasst. Man höre sich nur Suzie Q an. Ohne Clifford am Schlagzeug wirkt es einfach nicht so bündig. Dennoch gilt: John Fogerty ist ein begnadeter Songschreiber.

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    1. Bei CCR gab es Ungemach oder Streit, nicht nur weil sich Tom Fogerty aus dem übermächtigen Schatten seines jüngeren Bruders lösen wollte. Weder ihre Tourneen noch die Hits brachten der Band viel ein. Wie sich erst später herausstellte, hatten die Musiker Knebelverträge unterschrieben, die sich noch Jahre nach der Trennung der Band an der Ausübung ihres Berufs behinderten.

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  4. Immerhin hat John Fogerty erkannt, dass seine Songs die seinen bleiben würden, egal wer die Verwertungsrechte besitzt. So konnte er wieder unbeschwert Musik machen.

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  5. Naja, ich glaub schon, dass da ganz heftig Vietnam, Civil Rights Movement, Lynchjustiz des Südens und Johnson/Nixon = no hope for Change mitschwangen. Da half eben nur Zynismus: Happy Klänge und schwarzhumorige Texte drauf. Have you ever seen the rain/who’ll stops the rain, lodi …. someday never comes…also rockin‘ all over the world…
    Da fällt mir auf: Status Quo coverten erst „Rocking all over the world“ vom Fogerty und danach „In the Army now“ von Bolland&Bolland… das passt irgendwie auch ganz großartig zusammen.
    Wobei natürlich „In the Army now“ neben Neil Youngs „Rocking in the free world“ der meist missverstandenste Song der Rockgeschichte sein dürfte.

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    1. Zwar wendet sich „Bad Moon Rising“ nicht direkt gegen den Vietnamkrieg, stellt ihn aber ihn Frage, weil er ihn auf einer anderen Ebene kritisiert. Der einzige explizite Antikriegssong von CCR ist für mich „Fortunate Son“. Es ist Geschichte eines jungen Amerikaners aus der unteren Gesellschaftsschicht, der an der Front sein Leben aufs Spiel setzen muss, weil er nicht das Glück hat ein Senatoren- oder Millionärssohn zu sein. „In The Army Now“ von den Status Quo gefällt mir zwar musikalisch nicht besonders, aber der Song ist ein deutliches Votum gegen das Militär und die Armee, bzw. die Navy und die Marines und die Luftwaffe.

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    1. The grooving rhythm guitar, these beautiful fills and the solo! Even though the lyrics announce doomsday mood, I just feel good when I hear this song …

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