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Holly Golightly, Truly She Is None Other, 2003

Produzent/ Holly Golightly

Label/ Damaged Goods

Nein, Holly Golightly hat sich nicht nach Audrey Hepburn in „Breakfast at Tiffany’s“ benannt. Sie heisst wirklich so. Ansonsten ist aber nur wenig bekannt über die Biografie der englischen Sängerin: Die siebziger Jahre soll sie in Mexiko verbracht haben. Oder in einer Kommune in Neu-England. Oder ist das alles einfach nur frei erfunden?

Wie auch immer, seit vielen Jahren erzählen ihre Platten aus ihrem Leben. Als Mitglied der von Billy Childish protegierten Sixties-Garagenrockband Thee Headcoatees war sie zu hören. Oder als Freundin der White Stripes, auf deren Album „Elephant“ sie sang. Doch mit dem rumpelnden Beat’n’Roll der Headcoatees hat Golightlys eleganter Folk-Blues heute nur noch wenig gemein.

Ihr Soloalbum „Truly She Is None Other“ zeigt, wie mühelos sie durch die Jahrzehnte zu hüpfen versteht: Country, Folk, Blues, Rock’n’Roll, alles wird unter ihrer Ägide zu einem melancholischen Pop Noir, der nie altmodisch klingt oder angestaubt, sondern vor allem zeitlos. Golightly lebt in einer musikalischen Welt, die ganz fern von allen modischen Trends funktioniert. Ihre Vorbilder stammen aus einer Zeit, als CDs noch nicht erfunden waren. Nancy Sinatra etwa, Dusty Springfield oder Lee Hazlewood. Neben neun Eigenkompositionen finden sich auch zwei Kinks-Nummern auf der Platte, wie das grossartige „Time Will Tell“.

10 Gedanken zu “

  1. Huch! Überraschung. Das klingt wirklich geil. Mit diesen 60s revival Damen bin ich inzwischen vorsichtig geworden. Duffy…Imelda May… eine Zugnummer und ne Menge Langeweile auf der CD.

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    1. Ich erspar mir hier mal die übliche „früher war alles besser“ Leier, dabei würde die genau hier doch wunderbar passen: schliesslich liegen die im Schaffen von Holly Golightly geschätzten Dekaden schon zwischen 80 und 50 Jahren zurück. Aber es ist eben ihre unnachahmliche Art, die die Dame zu eben so einem Charakter macht. Ich finde die Lieder auf „Truly She Is None Other“ ohne das geringste Anzeichen von Staub herrlich „altmodisch“, ohne heute unpassend zu wirken. Das liegt wohl daran, dass die Musik einfach zeitlos ist.

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  2. Wow, bei diesem Namen und den zahlreichen Alben, die diese Dame herausgebracht hat, sollte man ja meinen, daß ich zuvor von Holly Golightly schon einmal gehört hatte – doch nein, sie war mir bis dato kein Begriff!

    Tja, dies kann halt passieren, wenn man so wie ich primär Musik der Sechziger und Siebziger hört. Und selbst für diese Dekaden gibt es nach wie vor viel für mich zu entdecken, was mir zunehmend bewusst wird, je mehr ich mich mit dem Thema befasse.

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    1. Holly Golightly mag es gern schummerig, trüb und dunkel. Und intim. Sonst würde sich eine so erfolgreiche Sängerin nach zahlreichen, bemerkenswerten Alben sicher nicht nach 25 Jahren als Musikerin immer noch auf den kleinsten Bühnen rumdrücken. Holly mag vor allem Platten, die schon ein wenig Staub angesetzt haben: Blues, Folk, Jazz, Rock’n’Roll, 60’s-Pop. Und sie geht auch heute ihren Weg konsequent weiter: https://www.youtube.com/watch?v=4V_CxSUrHzQ

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    1. I love Holly, she has a unique voice. Almost as if a smokey aura of experience are behind her words. If you like this and basic 3 chord rock’n’roll then check out her album „Singles Round-Up“.

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