Creedence Clearwater Revival, Green River, 1969

Produzent/ John Fogerty

Label/ Fantasy

Die Debütplatte von Creedence Clearwater Revival aus dem Jahre 1968 stellte eine Band vor, die Blues und Rock’n’Roll vereinte und einen frischen Sound voller Soul kreierte. Auf „Bayou Country“ kam „Proud Mary“, der erste internationale Megahit. Doch mit ihrem zweiten Album „Green River“ definierten Creedence ihre Vision und ihren Sound – kurz und knapp, sauber und direkt.

Creedence kamen aus der Gegend von San Francisco, spielten aber keine drogeninduzierten, psychedelischen Jams wie so viele Bands der Stadt – und wurden deshalb von Kritik und Publikum, als Retter des amerikanischen Rock’n’Roll gefeiert. „Green River“ beginnt mit dem Titelsong – eine Ode an den magischen Süden in markantem Groove, während Fogerty von der Rückkehr an einen Ort singt, wo die Mädchen barfuss tanzen und die Ochsenfrösche deine Namen rufen. „Bad Moon Rising“ war der grösste Hit der Band und – nach „Proud Mary“ ihr berühmtester Song. Über dem funkigen Rhythmus mit Rockabilly-Einschlag kommen Drummer Doug Clifford, Bassist Stu Cook und Gitarrist Tom Fogerty zur Sache, während John von bedrohlichen Ereignissen am Horizont singt – angesichts von Vietnam und Nixons Amtsantritt visionäre Worte. Die Ballade „Lodi“ erzählt vom Überlebenskampf der Musiker, der Rest der LP besteht aus bluesigen Rockstücken.

Creedence hatten grössere Erfolge mit den Alben „Willie And The Poorboys“ und „Cosmo’s Factory“, doch „Green River“ war die erste durchgängige Demonstration dessen, was später ihr Markenzeichen werden sollte: sauberer Sound, der aber tief aus dem Bauch kam.

37 Gedanken zu “

  1. CCR habe ich recht spät für mich entdeckt, ich kannte Jahrzehnte lang die Hits von ihnen, aber habe mich nie weiter darum gekümmert, bis ich die Langfassung von „Suzie Q“ gehört habe.

    Da war es um mich geschehen und ich habe mir peu à peu alle Platten gekauft.
    Creedence Clearwater Revival haben schon sehr geile Musik gemacht! 😉

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    1. Klar, CCR haben viele grosse Hits, aber ich finde es schade, wenn man von der Band nur die „Chronicles“ mitbekommt. Gerade solche Klassiker wie „Green River“ bieten auf gerade mal 29 Minuten einen simplen und mitreissenden Sound ohne Aussetzer. Weniger ist manchmal mehr.

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  2. John Fogerty hat einmal – ich glaube, es war in der MTV-Reihe „Storytellers” – von seiner jugendlichen Naivität erzählt, den düsteren Text zu „Bad moon rising” mit einer flott-rhythmischen Melodie versehen zu haben. Was mich übrigens konkret an den Chronicles stört, ist die Präsentation von „Suzie Q” in zwei Teilen. Was für eine Fledderei!

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    1. „Suzie Q“ ist ja schon im Original von Dale Hawkins faszinierend. CCR geben diesem Song etwas zwingendes, so dass er selbst in der 8 1/2 Minuten-Fassung nicht langweilig wird, da er dramaturgisch gut gesteigert wird. Auch „Green River“ hat noch einmal dieses Susie Q-Feeling. Sehr schöne unverzerrte E-Gitarreneinwürfe.

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      1. Wer sich näher mit den Songs beschäftigt, die er liebt, stösst nicht nur auf ein unglaubliches Reservoir an interessanten Geschichten, sondern macht automatisch auch musikalische Entdeckungen – und das ohne die Hilfe von Algorithmen.

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  3. They were special…not only a singles band but an album band. Possibly my favorite song by them „Wrote a Song for Everyone“ is on this album. I love the line „Met myself a comin‘ county welfare line“

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    1. Yes, they were special. The title track in this album is simply brilliant in what has become the CCR sound; along with „Bad Moon Rising“, „Commotion“, „Lodi“ and „The Night Time Is The Right Time“. I too like „Wrote a Song for Everyone“. It’s a beautiful calm country blues crowned by John Fogerty’s unique voice.

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    1. Great, Max! I’ll come over and listen. „Green River“ has that „Suzie Q“- feeling. I think Springsteen certainly listened to that carefully („Working On The Highway“ etc).

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    1. Sie hatten die Fähigkeit einen guten Song auf ein gutes, durchlaufendes Gitarrenriff zu reduzieren. Und John Fogertys Stimme hatte jenen entscheidenden Biss, wie man sie allenfalls von schwarzen Sängern wie James Brown oder Wilson Pickett kannte. Das liess CCR zur populärsten US-Band werden.

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      1. Wie bei einem guten alten Röhrenverstärker, der auch erst ab einer bestimmten Attacke übersteuert, beginnt die Stimme zu zerren, wenn Druck und Dynamik nur ein wenig erhöht werden.

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    1. You lucky guy! I always liked the music of Creedence Clearwater Revival, but it was extremly hard to see them live back in the late 60’s in Europe. I saw John Fogerty later. He played a lot of those old CCR tunes. I really liked the fact that he hasn’t tampered with the songs in order to give them a more contemporary feel.

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    1. „Proud Mary“ ist natürlich ein CCR-Klassiker. Sehr einfache Akkorde, die an ein sich drehendes Schaufelrad von einem Mississippi-Dampfschiff erinnern. Auch das Gitarrensolo ist alles andere als flinkfingerig.

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