Monkey Man with Charlie Watts (1941 – 2021)
Er hatte ein Gesicht wie Buster Keaton und liess sich schwer beeindrucken. Er hiess Charlie Watts, spielte Schlagzeug bei den Rolling Stones. Ohne Mick Jagger gäbe es keine Show, ohne Keith Richards gäbe es keine gute Show, aber ohne Charlie Watts gäbe es die Stones schon lange nicht mehr. Er hatte oft das letzte Wort, entwarf mit Mick die Bühnenbauten, entschied sich für den Jazz-Bassisten Darryl Jones als Nachfolger für Bill Wyman, wurde von Keith verehrt und nicht nur von ihm; alle in der Band wollten sein wie er. „Charlie Is My Darling“ heisst ein früher Dokumentarfilm über die Band, auf der Hülle von „Get Yer Ya-Ya’s Out“, dem Livealbum der Stones auf der Höhe ihres Könnens, sieht man nur ihn, und wenn der Sänger an den Konzerten die Band vorstellte, bekam der Schlagzeuger die längste Ovation.
Er blieb bescheiden. Sechzig Jahren beschränkte sich Charlie Watts auf ein minimales Aufgebot: Basspauke, Snare, Hi-Hat, zwei Toms, drei Becken. Sein Spiel klingt trocken, aber federnd, stilbewusst und elegant: harte Linke, swingende Rechte. Obwohl er sich, der Autodidakt, als Techniker nicht hoch bewertete, wurde er von vielen Schlagzeugern für seine Effizienz und seinen Ausdruck bewundert. Wirbel machte er selten, und es gibt kein einziges Schlagzeugsolo von ihm. Jeder Schlag zählt, weil keiner zu viel ist. Auch heute noch suchen junge Bands in Inseraten Schlagzeuger mit einem einzigen Satz: „Must play like Charlie Watts“.
A great loss 🎶
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Sad. No less than an era is coming to an end.
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Undeniably.
Thank you
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Die offizielle Webseite der Stones hat aktuell ein würdevolles Statement hinterlassen: https://www.rollingstones.com/
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Danke Sori. Die Zeit dreht sich und die Grössten der Musik werden uns fehlen.
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Oh no…not Charlie Watts. The gentleman’s gentleman. The purveyor of good taste. The swing drummer, as you say, not interested in bombast and, perhaps, not capable of it. He admitted that. I’m not so sure. Thank you for writing of his passing. Your fine tribute made my learning of it easier.
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Thanks Pam. Yes, he was a gentleman, always sharp dressed, as well as the Stones diplomat, the family therapist, the mediator, who knew how to reconcile the two cocks Richards and Jagger when their egos collided again. Now has Charlie Watts died and this fulfills a prophecy of Mick Jagger, according to which one only leaves the Stones in the coffin. Sounds bad, but it’s about rock ’n’ roll after all.
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Right…and with all due respect to Richards and Watts, it’s about time. Rump shaking, fist waving rock and roll is a young man’s–and woman’s, of course–game. To me it’s embarrassing to see Jagger gyrating around well into his 70s. And I’m a huge Rolling Stones fan.
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I was born 1953 and the Rolling Stones have been with me since 1965. I have also seen the band at concerts a few times and always admired the calm and serenity with which Charlie Watts played his instrument. He recently had an operation and would have stepped down as a drummer. But I would have wished him many years of life after his time with the Stones.
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Das „gefällt mir“ gilt Deinem feinen Beitrag. Und dem trefflich ausgewählten Video.
Charlie Watts mit seinem spartanischen Schlagzeug begleitet mich seit über fünfzig Jahren.
Ein grosser Verlust…
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Eine traurige Nachricht, auch wenn sie nicht ganz überraschend kam. Charlie Watts war der Coole. Der Stoiker, der fast sechzig Jahre am Schlagzeug für die Stones das Tempo hielt und er lebte fast sechzig Jahre mit seiner Frau Shirley Shepard zusammen. Buchstäblich: ein Mann, ein Wort.
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Ein würdiger Kommentar!
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Schoen geschrieben. Auch wenn die Nachricht des Todes von Charlie Watts nicht voellig ueberraschend kam (angesichts der offiziellen Mitteilung der Rolling Stones vor ein paar Wochen, dass er aufgrund einer medizinischen Prozedur bei der No Filter Tour nicht mit dabeisein werde), bin ich nach wie vor geschockt.
Wohingegen ich eigentlich keinen Zweifel daran habe, dass die Rolling Stones weitermachen werden, ist dies trotzdem ein bedeutender Verlust fuer die Band – kein Zweifel!
Ausserdem fuehrt Charlies Tod schmerzhaft vor Augen, dass ihm leider viele andere Musikkuenstler, die in ihren siebziger oder achtizger Jahren sind, in nicht allzu weiter Zunkunft folgen werden. Leider ist dies unvermeidlich.
Der einzige Trost fuer Fans ist, dass uns die Musik dieser Kuenstler erhalten bleiben wird.
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Charlie war ein paar Jahre älter als die anderen Stones. Man hat schon seit Jahren gesehen, wie er dünner und durchsichtiger wurde, und sich gefragt, wie lange er die Strapazen des Tourenlebens noch durchhalten könne. Er hielt durch, und deshalb war es irgendwie klar, dass er ewig leben würde. Ein Irrtum. Ich spiele noch einmal „Route 66 “. Es klingt jetzt anders.
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RIP to one of the true greats.
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Rest in Peace. The old rock musicians resign.
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Tja, normalerweise nimmt man es hin, wenn jemand mit 80 Jahren stirbt, das ist normal, man ist selbst in den Sechzigern, um einen herum dünnt es sich langsam aus… Traurig, aber wahr…
Aber wenn sie von uns gehen, die Ikonen, Vorbilder, Menschen, die man bewundert (hat), dann schnürt es einem schon die Kehle zu.
Menschen wie Charlie Watts waren immer da, seit dem man ein musikalisches Bewusstsein bildete, „Paint It Black“ und hunderte Songs, die einen durch das Erwachsenwerden und die Pubertät halfen. „Wild Horses“, die ersten Engtanznummern, bei denen man ein Mädchen dort berührte, wo man es normalerweise nicht durfte, ohne eine geknallt zu bekommen.
Menschen, die in ihrer wilden Lebensart, für die spießigen Eltern undenkbar, Vorbild für einen selbst waren, weil sie’s einfach durchgezogen haben, während man selbst in die Schule, Lehre oder Arbeit musste.
Sie sterben weg, Bowie, Prince, Petty und wie sie alle heißen und es wird einem bange, weil nichts nachkommt.
Wir sitzen da in unserem Sesselchen und hören unsere Songs auf der überdurchschnittlichen Stereo-Anlage und müssen uns von der Jugend vorhalten lassen, wie Old School wir sind.
Von jungen Menschen, die ihre Spotify Playlists auf 89 € Brüllwürfeln hören und die ersten Musik-Dateien schon wieder vergessen haben, bevor das Jahr herum ist.
Traurig, irgendwie…
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Danke Hans-Peter. So traurig es auch ist, dass nun eine Ära zu Ende geht, sie bleibt ein kostbares Geschenk. Und dass Charlie der Chef war, weiss sogar Mick. Er musste in den letzten fünfzig Jahren nur ein Mal daran erinnert werden. Aber er hat es nicht vergessen. Die Band hatte sich 1984 in Amsterdam getroffen, Charlie schlief in seinem Hotelzimmer, als ihn Jagger um fünf in der Früh anrief. Der Sänger war betrunken, und er fragte: „How’s my little drummer boy?“ Der Schlagzeuger legte auf, zog sich an, rasierte sich, band die Krawatte und die Schuhe, ging hinunter in die Bar, packte Jagger am Kragen und schlug ihm ins Gesicht: „Sag nie mehr, ich sei dein Schlagzeuger. Du bist mein verdammter Sänger.“ Mick fiel in die Lachsschnitten. Keith konnte knapp verhindern, dass der Schlagzeuger seinen Sänger in den Kanal warf.
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RIP
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He’s started on his last tour.
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Ein leiser Text. Er passt zu dem Schlagzeuger und Menschen Charlie Watts. Danke.
Irgendwie war ich dem Glauben aufgesessen, Menschen wie er könnten nicht sterben. Ich bin berührt und traurig
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Irgendwie glaubt man, die Idole der Jugend seien unsterblich. Leider stimmt das nicht, aber in gewisser Weise sind sie es eben doch. Ich lege jetzt eine alte Stones Platte auf, und da lebt er wieder.
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Like his work. Love the subtle work on ‚Under My Thumb‘ ‚Get Off Of My Cloud‘ and others.
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Charlie was a few years older than the other Stones, and you could see in the last years that he was getting thinner, and one wondered how much longer he could stand the life on tour. He did, and that’s why one somehow thought that he would live forever. A mistake.
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After July 3, 1969 who would have thought Charlie would be the next Stone to pass? They ceased being the Rolling Stones when he passed…at least to me. They will sound good I’m sure but not the same. I’m happy I got to see them twice with the man.
I will always favor the Beatles but I do love the Stones.
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I’ve also saw the Stones live a few times. Jagger and Richards belong to the survivors of a generation that lived through the 1960s and 1970s. Each of them has now reached the critical age when life becomes more difficult or comes to an end. Charlie had a good life and we can thank him for the groove.
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Yes we can…when I think of him I think of not only a drummer but a true gentlemen.
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