The Easybeats, Best Of The Easybeats, 1985

Produzent/ Ted Albert, Shel Talmy

Label/ Rhino Records

Die Easybeats als australische Gruppe zu bezeichnen, ist nicht ganz falsch, auch wenn keiner der Musiker gebürtiger Australier war. Dort hatten sie die ersten Erfolge und lösten sich 1974 wieder auf. Bei ihrer Gründung 1964 brachten die Easybeats alle musikalische Erfahrungen mit. Es konnte also schnell gehen, und es ging auch schnell los. Die fünf Musiker wurden von einem resoluten Management in die Hand genommen, das sah so aus: Minimales Taschengeld, fünf Shows pro Abend, in jeder Hinsicht gegängelt und verwaltet – bis auf die Musik, für die sie allein verantwortlich waren. Aus der Zusammenarbeit zwischen Leadgitarrist Harry Vanda und Rhythmusgitarrist George Young ging sämtliches Easybeats-Material hervor, das sich zu einem australischen Pendant zur frühen Beatlesmania entwickelte.

Auf „Best Of The Easybeats“ gibt es durchweg sehr gute Stücke, mit durchschnittlichen Texten zwar, aber musikalisch hervorragend von Ted Albert glasklar produziert, Gitarre links, Gitarre rechts, souveräner mehrstimmiger Gesang, schnell (und das ist entscheidend für Beat) ohne im Tempo wirklich schnell zu sein, also extreme innere Spannung und dynamische Handhabung des zeitgenössischen Inventars.

1966: Aufbruch nach England. Die neue Plattenfirma bestand darauf, dass Ted Albert von Shel Talmy (Kinks, Who, Creation etc.) ersetzt wurde – egal ob das nun passte oder nicht: Talmy produzierte den grössten Erfolg der Easybeats. „Friday On My Mind“ war DER Beat-Klassiker und das zurecht. Und wenn wir etwas apokalypsesicher verbunkern sollten, für die, die danach von wo auch immer kommen oder nicht, dann vermittelt dieses Stück, einen auf den Punkt gebrachten Eindruck unserer Befindlichkeit und dessen, wozu wir in den besten Momenten fähig sind zu vermitteln.