Lucinda Williams, 1988

Produzent/ Gurf Morlix, Dusty Wakeman, Lucinda Williams

Label/ Rough Trade

Lucinda Williams weiss sehr sehr viel über den Blues und sie versteht es den Howlin’ Wolf-Klassiker „I Asked For Water (He Gave Me Gasoline)“ würdig zu bringen. Das hier ist ihr drittes Album ( die anderen beiden erschienen 1979 als „Ramblin“ mit Bluescoverversionen und dann 1980 als „Happy Woman Blues“). Das Interesse von Lucinda Williams auf Rockmusik basiert nicht nur darauf Singer-Song-Schreiberin zu sein oder kapriziöse Musikerin oder Folk-Sängerin. Sie hat zwar in den frühen Jahren auch in Greenwich Village herumgespielt, sogar mit Maria Muldar und Taj Mahal zusammengearbeitet, aber ihre musikalische Schulung waren Aufenthalte im Süden der USA, in Texas, in Arkansas, Mississippi und dann Los Angeles.

Lucinda Williams weiss definitiv, was eine C&W-Ballade ist („The Night’s Too Long“), aber sie weiss auch, wie der Blues einen anfallen kann („Like A Rose“); die Songthemen sind klassisch, Alleinsein, Zusammensein und der Preis, den du für das eine oder das andere zu zahlen hast. Auf unprätentiöse Weise macht Lucinda Williams klar, wie es ist, wenn man älter geworden ist, während man eine Menge gesehen hat, und überhaupt, wie es ist, wenn einem keiner auch mit musikalischen Finessen etwas vormachen kann. Das Resultat ist ein reifes Album. Daher sind auch Musiker vom gleichen Schlag dabei, die ihre Stimme und akustische Gitarre begleiten: Donald Lindley (Drummer von John Fogerty), Gurf Morlix (Plimsouls), John Ciambotti (Bass bei Costello). Abgemischt wurde das Album von Dwight Yoakams Mann Dusty Wakeman. Einfach mal reinhören!