
Jimi Hendrix, Crosstown Traffic, 1968
Text/Musik/ Jimi Hendrix
Produzent/ Jimi Hendrix
Label/ Polydor
Seine Kleidung ist exzentrisch, bunt, sein Umgang mit Frauen ist freizügig und dass er ständig auf Drogen ist, weiss auch jeder. Jimi Hendrix führt dieses Leben in der ständigen Grenzübertretung als ganz selbstverständlich vor und er trifft damit auch den Nerv der US-Jugend. Es ist der „Summer of Love“ – die kurze Zeit der Hippiebewegung, die sich zunächst als Subkultur und schliesslich als Lebensform ausbreitete. Hendrix wird zur Ikone der Bewegung. Aber irgendwie artet alles, was mal als Vergnügen gedacht war, in der Existenz-Form-Rockstar in Arbeit aus. Harte Arbeit, auspowernde Arbeit. Schlechte Inspiration, wie beschrieben in „Crosstown Traffic“: „You jump in front of my car when you, you know all time/ Ninety miles an hour, girl, is the speed I drive/ You tell me it’s alright, you don’t mind a little pain/You say you just want me to take you for a drive/ You’re just like Crosstown traffic/ So hard to get through to you, Crosstown traffic“.
Die wenige Zeit zwischen den Auftritten lässt Hendrix oft nichts anderes zu als eben diese Sorte Traffic. „Nach einer Weile erinnert man sich nur noch anhand der Frauen an die Städte, in denen man gewesen ist. Wir fahren in eine neue Stadt, und man hat keine Zeit, irgendwas zu machen, ausser mit einer Frau, also erinnert man sich zwangsläufig an die Frauen, bloss bringe ich in letzter Zeit Frauen und Städte ständig durcheinander“. Im Tagebuch, das Hendrix in dieser Zeit schreibt, findet sich auch immer öfter der Vermerk S.O.S, same old shit! (zitiert nach Charles R. Cross, „Jimi Hendrix – Hinter den Spiegeln“, Hannibal Verlag, 2006 ).