
Screamin’ Jay Hawkins, Frenzy, 1982
Produzent/ Tim Young
Label/ Edsel Records
Screamin’ Jay Hawkins (1929 – 2000 ) aus Cleveland, Ohio darf wohl zu Recht als „First Freak of the Order of Rhythm’n Rock’n Roll“ bezeichnet werden. Hawkins ist (neben Captain Beefheart) der ausgeflippteste Bluessänger, den ich kenne. Er ist eine der Vaterfiguren des Swamp Sound, jener unheilverkündenden Abart des Rhythm & Blues, aus den Südstaaten der USA. Wie stilbildend dieser exzentrische Mann war und wie aktuell er sich auf diesen alten Aufnahmen noch anhört, dafür ist das Album „Frenzy“ der beste Beweis. Diese Musik war die Inspiration für Gruppen wie Creedence Clearwater Revival, Cramps, Gun Club etc. Von dem alten Killer-Song „I Put A Spell on You“ hat sicher jeder schon irgendeine der zahlreichen Coverversionen gehört, doch keine dieser Versionen kommt der Magie und Intensität des 1956 aufgenommenen Originals nahe.
Der Voodoo-Fluch schwebt über dieser Musik. Die meisten anderen Songs des Albums präsentieren Hawkins als konventionellen R&B-Sänger, doch immer wieder bricht es aus ihm heraus, diese verrückte Eigenart sich auszudrücken und zu präsentieren. Hawkins war jahrelang berüchtigt für seine verrückten Einfälle und sein sehr individuell gestyltes Auftreten: So gehörten beispielsweise alte Uniformjacken, Turban, ein zigarettenrauchender Totenschädel namens Henry sowie Affen, Papageien usw. zu seiner festen Garderobe! Kein alltäglicher Mann – keine alltägliche Platte! Play it loud and have fun!