
Sinéad O’Connor, All Apologies, 1995
Text/Musik/ Kurt Cobain
Produzent/ John Reynolds
Label/ Chrysalis
Bei dieser Version von Nirvanas „All Apologies“ wird wieder klar, was für eine Sängerin uns in diesem Sommer verlassen hat. Sinéad O’Connor war eine radikale Musikerin. Sie hat gegen die Missbrauchskultur in der katholischen Kirche gekämpft, gegen die Dämonen ihrer Familie, gegen alle kommerziellen Erwartungen der Musikindustrie, für ihre mentale Gesundheit und ihren Platz in der Gesellschaft.
Klar, da war „Nothing Compares 2 U“, mit dem MTV-Video in Dauerrotation, bis der Schmerz und die Trauer ihrer Version des Prince-Songs beinahe verschwunden war. Ich habe Sinéad O’Connor später ignoriert, weil Rock’n’Roll für mich wichtiger war. Aber jetzt in diesen dunklen Tagen zum Jahresende habe ich mir „All Apologies“ angehört, das sich Sinhéad O’Connor so kompromisslos angeeignet hat. Und alles wird während diesen zweieinhalb Minuten zweitrangig. Mindestens.
