Status Quo, Down Down, 1974

Text/Musik/ Francis Rossi, Bob Young

Produzent/ Status Quo

Label/ Vertigo

Sich mit den Texten von Quo-Songs auseinanderzusetzen hätte theoretisch im Englischunterricht in der Sekundarschule der siebziger Jahre noch funktionieren können. Heutzutage lässt man ein Sinnieren über die Botschaft des „Get down deeper and down“ doch lieber bleiben. Status Quo zählten nicht gerade zu der Lieblingsband der Kiffer und Discotänzer, sondern gehörten mit Jeans und mit Mittelscheitel eher zu dem von beiden Gruppen gleich weit entfernten Mainstream. Ihre Songs waren Tanzbodenfüller auf Thirty-something-Parties im verschnarchteren Teil ihres Heimatlandes, wenn die um ihre Handtaschen tanzenden Damen den pintbewaffneten Herren Platz machten. Auf alle Fälle waren bei Parties und ähnlichen Gelegenheiten diejenigen Personen am interessantesten, die auf die Frage nach dem besten Status Quo Song nicht mit „Caroline“ oder „Roll Over Lay Down“ antworteten, sondern mit „Down Down“.

Status Quo, Blue for You, 1976

Produzent/ Damon Lyon-Shaw, Status Quo

Label/ Vertigo

Auf „Blue For You“ ihrem 83. Album, machen Status Quo die gleiche Musik, die sie schon auf ihrem, 29. und 37. Album gemacht haben: Boogie, Boogie und nochmals Boogie!

Die, die Band mögen – ich gehöre auch dazu – werden auch dieses Album mögen, und all die anderen, die sie nicht mögen, werden leider wieder etwas von „Teenybopper-Gewichse“ murmeln und abfällig die Nase rümpfen. Über diesen Status Quo kann man nur traurig sein, aber da helfen Status Quo darüber hinweg…

Status Quo, Piledriver, 1972

Produzent/ Status Quo

Label/ Vertigo

Haare runter, die Mähne geschüttelt und in die Saiten gedroschen. Wer auf hart rockenden Gitarren-Boogie-Rock steht, kann mit Status Quo eigentlich nichts falsch machen. Schon gar nicht mit den Alben, die die Band zwischen 1972 und 1981 veröffentlicht hat. Auch wenn angeblich jedes Lied gleich klingt und Status Quo lediglich drei Akkorde kennen, hat doch jedes Album seinen eigenen Charakter.

Das 1972 erschienene „Piledriver“ ist das erste von etlichen Hammer-Alben, die Status Quo herausgebracht haben. Schon der erste Ton zeigt wo es langgeht. Hier werden keine Kompromisse gemacht. Statt dessen wird gerockt, was das Zeug hält. „Don’t Waste My Time“ ist ein schnörkelloser Boogie mit wenig Text, aber langen Gitarrensoli. „Oh Baby“ basiert auf dem gleichen Boogie-Rhythmus, allerdings kommt der Song etwas melancholischer daher. So gesehen ist der Song zumindest von der Melodie alles andere als typisch für Status Quo. Leiser und langsamer geht es dann mit „Unspoken Words“, einem lässigen Blues und der Ballade „A Year“ weiter.

Die A-Seite der LP ist damit beendet. Die B-Seite wird mit dem harten Rocker „Big Fat Mama“ eröffnet. Dann folgt „Paper Plane“, ein nicht mal dreiminütiger Power-Rock. Die Gitarren klingen hier speziell, Francis Rossi singt genial. Und am Titel kann man wieder mal erkennen, wie sehr der Band der Inhalt der Texte egal war. Mit „All The Reasons“ kommt der zweite sanfte Song, ehe das Doors-Cover „Roadhouse Blues“ das Album auf grandiose Weise abschliesst. „Piledriver“ ist ein Hammer-Album voller Klassiker und abwechslungsreich wie vielleicht kein anderes Status Quo Album.