Gov’t Mule, Revolution Come… Revolution Go, 2017
Produzent/ Warren Haynes, Gordie Johnson, Don Was
Label/ Fantasy Records
Oft wird Warren Haynes, Gitarrist, Sänger, Songschreiber von Gov’t Mule als „hardest working man in roots rock“ bezeichnet. Nach mehr als 30 Jahren und Tausenden von Konzerten muss die Band keinem mehr was beweisen. Souverän kombiniert sie auf „Revolution Come… Revolution Go“ Blues, Soul, Latin-Funk und Jazz mit Southern-Rock und bleibt stets innovativ. Besonders überzeugt hier – neben der stilistischen Breite- das starke Songwriting. „I’m here today because there’s somethings I wanna get off my chest“, singt Haynes in der Ballade „The Man I Want to Be“. Die Zeile ist nicht bloss das Statement eines Liebenden, sondern lässt sich auch auf die politisch gemünzten Aussagen im Titelstück und anderen Songs anwenden: „Stone Cold Rage“ („People talking about a revolution / People talking ‘bout taking it to the streets“) oder „Burning Points“ („All this rampant stupidity seems to be spreading like fire“).
Das sind keine klaren Statements, eher Ausdruck grossen Unbehagens. Musikalisch halten sich harter Bluesrock und Besinnlich-Autobiografisches wie „Dreams & Songs“ in etwa die Waage. „Revolution Come…Revolution Go“ ist für mich in seiner Vielseitigkeit eines meiner Lieblingsalben von Gov’t Mule.