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JD McPherson, Let The Good Times Roll, 2014

Produzent/ JD Mc Pherson, Mark Neill

Label/ Rounder Records

JD McPherson heisst der Mann aus Broken Arrow, der seine Karriere als Künstler erst mal auf Eis gelegt hat, weil er „Little Richard halt noch ein bisschen mehr liebt als Joseph Beuys“. Dabei verbietet sich jegliche Kritik an der Wiederbelebung halb vergessener Rock ’n’ -Roll-Klischees von selbst, wenn man sieht und hört, wie charmant der Mann aus Oklahoma „Let The Good Times Roll!“ brüllt.

Traditionsbewusst bis in die Knochen, aber auch mit dem Bewusstsein, das ein Hauch Radikalität besser kommt, wirft sich McPherson in klassische Rocker-Posen und spielt flinke Soli auf seiner Fendergitarre oder ratscht minutenlang auf einem Akkord herum, um dann wieder im verzweifelten Hinterhof-Loser-Stil seine harzige Stimme zu heben. Seine grossartige Band baut ihm mit minimaler Trommelkiste, geprügeltem Kontrabass, Schweineorgel und Saxofon eine sprühende Vintage-Kulisse.

Prächtige Hardcore-Rhythm-&-Blues-Songs erheben ihr Haupt, wilde Rockabilly-Ekstase und raubeiniger Hillbilly- Knarz, der das Leben im geschrubbten Frohsinn zelebriert. Die Gebietsansprüche reichen vom swingenden R’n’B-Zeug der 50er über gefährliche Brandung bis zum trockenen Tschank-a-Tschank-Beat, der die Geister von Bo Diddley bis zum letzten Delta-Blueser in die Körper der fünf Musiker fahren lässt. Eine Sache steht für JD McPherson jedenfalls unverrückbar fest: „Everybody likes rock & roll“.