
Gillian Welch and David Rawlings, Woodland Studios, 2024
Produzent/ David Rawlings
Label/ Acony Records
Zwar gelten Gillian Welch und ihr langjähriger Partner David Rawlings als essenzielle Player der Americana-Szene, dennoch gehen sie zu dieser stets auf Abstand. Die beiden gehen beharrlich ihren eigenen Weg, abseits jeglicher Trends. Wozu auch passt, dass ihr letztes Album „All the Good Times“ (2020) Traditionals und Covers artverwandter Künstler wie John Prine bot.
Mit „Woodlands“, ihrem aktuellen Album, veröffentlichen Welch und Rawlings nun erstmals seit 2011 auch wieder neue Songs. Aus rund hundert Stücken, die ursprünglich für zwei Alben geplant waren, wählten sie – unter dem Eindruck eines Tornados, der 2020 ihr Studio und ihr Dasein zu zerstören drohte – zehn Favoriten aus. Während sich „Hashtag“ mit dem Hinschied von Outlaw-Ikone Guy Clark auseinandersetzt, widmet sich „The Day The Mississippi Died“ den bröckelnden Politverhältnissen in den USA. Auffällig, dass sich die Lieder bisweilen erstmals etwas üppiger arrangiert zeigen. Trotz heimatlicher Tristesse, der die zwei mit Emphatie zu begegnen versuchen, planen sie dem abschliessenden und freundlichen „Howdy Howdy“ zufolge, einfach weiterzumachen – „We’ve been together since I don’t know when/ And the best part’s where one starts and the other ends.“
