Dave Davies, Death of a Clown, 1967

Text/Musik/ Dave Davies

Produzent/ Dave Davies, Ray Davies

Label/ PYE

Dass Dave Davies von den Kinks auch ein begabter Songschreiber war, das beweist sein herrlich trauriger Hit „Death of a Clown“. Leider war da die notorischerweise diffizile Beziehung zu seinem Bruder Ray. Der spielte sich als Egomane auf, komponierte alle Songs und hielt auch die geschäftlichen Fäden in seinen Händen. Bei seinen Eltern zu Besuch, setzte sich der junge Dave schon etwas angetrunken ans Klavier und stimmte ein spontanes Lied an. „Let’s all drink to a death of a clown“. Wenige Augenblicke später wurde ihm plötzlich bewusst, dass er gerade einen Hit geschrieben hatte. Er beschloss, seinem Bruder eins auszuwischen und veröffentlichte den Song als Solosingle. „Death of a Clown“ wurde ein Hit – und für Dave Davies ein kurzes Intermezzo als Solokünstler.

In in dem Lied geht es nicht nur um den Tod eines Clowns, sondern um den Niedergang einer ganzen Zirkuskultur, die durchaus Symbolcharakter für das Leben im Allgemeinen hat. Der alte Wahrsager liegt tot auf dem Boden, es gibt sowieso niemanden mehr, der sich wahrsagen lassen will. Und selbst die minimalste Form des Zirkuslebens, der Flohzirkus, ist zum Scheitern verurteilt. Der Insektendompteur kriecht auf den Knien herum und sucht wie wild nach entfleuchten Flöhen. In diesem Sinne: „Let’s all drink to the death of the Clown“ – Dave Davies war gerade mal 20 Jahre alt, als der Song ein Hit wurde, vielleicht hat sich inzwischen jemand gefunden, der ihm geholfen hat „to break up this crown“, d.h. den Kronkorken von der Flasche zu kriegen.