Pink Floyd, Money, 1973

Text/Musik/ Roger Waters

Produzent/ Pink Floyd

Label/ Harvest

Das Stück heisst „Money“ und folglich klingelt auch brav im Rhythmus die Kasse. Was macht man mit dem vielen Geld? Man kauft sich Luxus. Ich kaufe mir eine Fussballmannschaft. Oder doch nicht? Erste Klasse-Reise-Ausrüstung, Privatjet – das gehört durchaus zum Lebenstil der Superreichen. Und dann wird es offen kritisch: Geld ist ein Verbrechen und die Wurzeln allen Übels. Aber in einem Vers auch linke Scheinheiligkeit: Natürlich wollen wir Verteilungsgerechtigkeit, aber nur solange sie nicht zu meinen eigenen Lasten geht.

Der Song wirkt durchaus kapitalismuskritisch, zumal das dazugehörige Video Bilder aus der Finanz- und Luxuswelt mit Armutsbildern kontrastiert. Brände und Explosionen spielen auf gewalttätige Demonstrationen und Revolutionen an. Ironischerweise hat es Pink Floyd eine ganze Menge von dem verteufelten Geld eingebracht, denn das Album „Dark Side Of The Moon“ hat sich über 50 Milllionen Mal verkauft. Auch wenn Roger Waters in seinem Song das Entfremdete und Sinnentleerte des Kosumfetischismus kritisiert, wurde die moralische Haltung als Sozialist schwierig, als ihn der Erfolg von „Dark Side“ zum Multimillionär machte. „Wenn du den Durchbruch geschafft hast“, so erkannte Waters später, „erweist auch der sich als Enttäuschung.“ Statt wie früher vor einem aufmerksamen Publikum aufzutreten, spielten Pink Floyd jetzt in Stadien vor bekifften Fans, die dauernd nach „Money“ riefen.