Bruce Springsteen, Nebraska ’82, 2025

Produzent/ John Landau

Label/ Columbia Records

„Electric Nebraska“ war über 40 Jahre ein Gerücht, nicht einmal Co-Produzent und Gitarrist Steven Van Zandt konnte sich, bevor Springsteen in diesem Jahr sein Archiv öffnete, erinnern, wie das Album geklungen hatte. Springsteen spielte „Nebraska“ am 3. Januar 1982 allein zu Hause ein, im April folgten die Bandaufnahmen, doch er war nicht überzeugt und veröffentlichte im Herbst 82 die Solo-Aufnahmen. Die E-Street Band spielte dann 1983 das Album „Born in the USA“ ein, dessen Titelsong Springsteen seit Ende der 70er Jahre herumwälzte und auch während den „Nebraska“-Sessions in zwei Versionen aufnahm.

„Electric Nebraska“ fehlt der Bombast der E-Street Band und die 80er-Jahre-Überproduktion von „Born in the USA“. Die Songs haben keine Refrains, was bei der Originalversion mit Gitarre und Harmonika nicht auffällt, weil Springsteen alles in seine Performance gelegt hat, weshalb „Nebraska“ heute so bedeutend ist. Original, Outtakes und Bandalbum sind mit einer Liveaufnahme von 2025 im Boxset „Nebraska ’82“ enthalten. Es war wohl richtig, die ursprüngliche Version zu veröffentlichen und das elektrische Album heuer nachzuschieben. Trotz ihres Erfolgs ist aber fraglich, ob die Hitversion von „Born in the USA“ wirklich die definitive ist.