
The Aynsley Dunbar Retaliation, 1968
Produzent/ Ian Samwell
Label/ Liberty
England Ende der 60er Jahre. Das Blues-Revival war voll im Gang. Aynsley war ein etwas seltsamer Vorname und gehörte zu Dunbar. Ein Schlagzeuger. Hatte natürlich bei John Mayall und Alexis Korner gespielt. Und Dunbar war gut. Er spielte mit Swing, anstatt zu dreschen. Er spielte präzise. Gute alte Schule eben. Und mit seiner Retaliation holte er vorallem bei den langsamen Blues atmosphärisch viel raus.
Dunbar war der Chef der Band, musikalisch tonangebend, spielte sich aber nicht in den Vordergrund. Den Gesang überliess er seinen Gitarristen John Moorshead und Victor Brax. Den Bass bediente unspektakulär ein gewisser Alex Dmochowski. Die Songs bewegten sich im üblichen Bereich: Standards, die manchmal leicht bearbeitet waren und ein paar Eigenkompositionen gegen Alkoholmissbrauch und Liebesverlust. Was die Kenner damals faszinierte, war die musikalische Beherrschung des Bluesidioms, die selbst bei grossen Namen nicht immer selbstverständlich war. Der Trend ging im Gefolge der Yardbirds und der Stones eher ins Krachig-Grobe.
Es dürfte niemand wundern, dass es die Gruppe schwer hatte. Die Reaktionen auf das erste Album waren noch überwiegend positiv, aber beim zweiten „Doctor Dunbar’s Prescription“ ging es bergab. Der Rest ist schnell erzählt. Die Band hielt noch ein weiteres Album durch bis 1969, dann ging man auseinander. Dunbar brachte noch eine LP heraus, „Blue Whale“, bevor er bei Zappa anheuerte.
