Bildschirmfoto 2021-11-20 um 08.48.44

The Supremes, You Keep Me Hangin On, 1966

Text/Musik/ B.& E. Holland, L. Dozier

Produzenten/ B. Holland, L. Dozier

Label/ Motown

Motown war zwar Soul und Pop durch und durch, hatte aber auch ein Auge auf den Rock. „You Keep Me Hangin On“ war Wegbereiter für Norman Whitfields härtere Psychedelic-Soul-Produktionen mit den Temptations Ende der 1960er Jahre.

Das Produzententeam Holland/Dozier schuf ein dramatisches Gitarrenintro, das den Zuhörer in seinen Bann zieht, bevor The Funk Brothers mit einem straffen Groove hereinplatzen. Das Riff im Morsezeichenstil bricht herein wie ein Hilferuf an den Gefühlsnotdienst. Diana Ross‘ leidenschaftlicher Gesang dominiert den Song eine volle Minute lang, bis die anderen beiden Supremes einstimmen – vielleicht ein Anzeichen dafür, dass Ross für die Solokarriere ausersehen war. Begleitet von einer massiven Orgel, synkopischem Tamburin, pulsierendem Bass, krachenden Drums und diesem tückischen Gitarrenriff, klangen die Supremes so verzweifelt wie nie zuvor. Die Zeile „And there ain’t nothin‘ I can do about it!“ stösst Ross wie eine Blues-Sängerin hervor, während Florence Ballard und Mary Wilson mitreissende, gospelige Backgroundvocals dazu liefern.