
Wayne Shorter, JuJu, 1964
Produzent/ Alfred Lion
Label/ Blue Note
Das vielleicht schönste Album von Wayne Shorter ist „JuJu“. Shorter, der später bei Miles Davis und Weather Report seine Brötchen verdiente, arbeitet hier mit dem frisch verlassenen Coltrane-Trio (Elvin Jones, Reggie Workman und McCoy Tyner) und klingt selbst teilweise wie der Meister, wenn auch um reizvolle Differenzen weniger abgeklärt, und erweist sich als Komponist satter, geiler Brocken, wie sie in den frühen 60ern überall an der Schwelle zur Atonalität entstanden.
Das Titelstück „JuJu“, ein anderes Wort für Voodoo, knüpft in der Struktur und Reduktion an einen afrikanischen Gesang an. „Deluge“ ist ein abstrakter Blues vom Fluss der Dinge an sich in musikalischer Form. „House of Jade“ ist eine Zusammenarbeit von Shorter mit seiner Frau Irene. Der Name „Mahjong“ bezieht sich auf ein in den 30ern in Amerika beliebtes chinesisches Spiel. „Yes Or No“ sind die Gegensätze Dur („Yes“) und Moll („No“) als Spannungspole des Ausdrucks. Und „Twelve Bars To Go“ schliesslich ist mal wieder ein guter Blues. Im weiteren Sinne des Wortes.