XTC, Drums And Wires, 1979

Produzent/ Steve Lillywhite

Label/ Virgin

Die Cover von XTC-Alben sind hervorragend gestylt, im krassen Widerspruch dazu steht das Aussehen der Band: ungewaschene Oberschüler mit romantischen Neigungen zum Proletariat? Drogensüchtige Mitglieder einer englischen R&B-Band der mittleren 60er? Auf der Bühne sind sie völlig überdreht, immer eine Spur zu schnell („He has the rythm in his head“). Aber vorallem fehlte ihnen ein charismatischer Leadsinger, eine Identifikationsfigur für die orientierungslose Jugend. Bands machen sich nur einen Namen, wenn sie optisch ein Image haben. Eben. Aber XTC haben tatsächlich ein paar gute Alben gemacht. Sie haben intelligente Texte und atemberaubende Kompositionen, so ist z.B.  „Making Plans For Nigel“ eine geniale Nummer über dominante Eltern mit herrlich verdrehten Drumpattern und einem guten New-Wave-Gitarrenriff.

„Drums And Wires“ war so etwas wie eine Antwort auf Joe Jackson, Police, Squezze etc. Dass XTC nie wirklich eine New-Wave-Band waren, tut nichts zu Sache. XTC-Songs sind Pop-Songs, sie haben aber dieses Unbekannte in der Formel. Morbidität, Alkohol, sozialistischer Realismus und Werbegrafik. Eine einmalige Mischung. Jenseits von Musikalität und Cleverness gibt es ein Moment im Bewusstsein dieser Gruppe, das neu ist.