
Cyndi Lauper, She’s So Unusual, 1983
Produzent/ Rick Chertoff
Label/ Portrait
Cyndi Lauper sang ihr hedonistisches Manifest voller Inbrunst und Leidenschaft, denn sie war die Botschafterin von Frieden, Freude und ewiger Fröhlichkeit. Die Popmusik mochte sich schon zum wiederholten Mal wiederholt haben, es kann sogar sein, dass wieder mal alles probiert, gesagt, gespielt war, was die Popsongs ein für alle mal gesungen hatten, aber mit Cyndi Lauper klang sie wieder neue: „I want to be on to walk in the sun. Oh girls, they wanna have fun. Oh girls just wanna have…“
Cyndi Lauper besang eine ganze Platte mit ihrer überschnappenden Pop-Fröhlichkeit: „She’s So Unusual“. Miles Davis machte ihr „Time After Time“ weltberühmt; „She Bop“, hauchdünne Andeutung, dass kleine Mädchen ihren Spass auch allein mit sich haben können, wurde in einem Roman von John Updike zitiert. In den frühen 80er fing MTV gerade an mit der Video-Hitparade, und Cyndi Lauper wurde die erste Diva des Musikfernsehens; Theaterschminke, Plunderkleider vom Flohmarkt, dazu ihr hühnerhaftes Gehopse und diese Stimme, die einem durch Mark und Bein ging. Und dann kam Madonna mit ihrem bescheidenen Talent, aber mit grösserem Vermarktungspotenzial. Madonna war immer nichts und konnte deshalb alles sein. Cyndi Lauper fetzte als Cyndi Lauper durch die Welt, und das ging nach dem zweiten Album nicht mehr gut.
