
Timbuk 3, Greetings from Timbuk 3, 1986
Produzent/ Dennis Herring
Label/ I.R.S.
Kennengelernt haben sich Pat und Barbara McDonald Ende der 70er Jahre in Madison, Wisconsin. Sie jobbte als Kellnerin und spielte in ihrer Freizeit eine skurrile Mischung aus Jazz und Country. Er hingegen spielte in einer lokalen Folkband. Weil es mit der Band schwierig war, untereinander klar zu kommen, probierten Pat und Barbara zuhause vieles gemeinsam aus, z. B. nahmen sie verschiedene Rhythmusschleifen mit dem Ghettoblaster auf und spielten einen Basslauf hinein. Die ersten Auftritte fanden an Strassenecken in und um Austin statt. Sie spielten „just for fun“ und freuten sich über jeden Penny, den man ihnen in die Büchse tat. Entdeckt wurden die McDonalds von I.R.S, der grössten Independentfirma oder dem kleinsten Majorlabel Amerikas. Die Aufnahmen für das Debüt-Album dauerten ungefähr zweieinhalb Monate.
Das Lied „The Future’s So Bright I Gotta Wear Shades“ hat einen ironischen Humor in punkto Zukunftsängste. Eigenartigerweise empfanden das viele Leute in Amerika eher als einen fröhlichen, optimistischen Song. Das war wohl auch mit für den überraschenden Charterfolg ausschlaggebend. Natürlich hatten sich die beiden mit dem Song etwas ganz anders vorgestellt. Gemeinhin stehen dunkle Sonnenbrillen eher für Pessimismus als für Happiness und Fun.
Einer meiner Lieblingssongs auf dem Album ist „Just Another Movie“. Auch hier eine Ladung tieftrauriger Slogans. Es geht um das Verhältnis zu den Politikern, zum Wahlkampf, der in der Tat so abläuft, als würde man gerade mal einen anderen Knopf für den Fernseher drücken – dazu herrliche Gitarren, gute Maschinengrooves und einen resigniert-nöligen Gesang, der auch mit dem für Protestsongs handelsüblicherweise gelegentlich auftretenden Formulierungsschwächen gut fertig wird.
