
JD McPherson, Let The Good Times Roll, 2015
Produzent/ JD McPherson, Mark Neil
Label/ Rounder Records
Warum gerade die Musik aus den Sun Studios in Memphis in den Fünfzigerjahren so erfolgreich war, darüber kann man spekulieren. Die Kombination aus Talent und idealem Zeitpunkt gab wohl den Ausschlag. Oft fing Sam Phillips in seinem schäbigen Studio während ein paar Wimpernschlägen Magisches ein. Elvis und die anderen jungen Rockabillies legten los, bis ihre wilde Fusion aus Country und Blues den Siegeszug um die Welt antrat. Seither versuchten viele Musiker, den Geist von Sun Records neu zu beleben. Sie gingen nicht spontan ans Werk, sondern puristisch.
Anders JD McPherson aus Tulsa: Der Mann bekennt sich zum Sound der Fifties (EIvis, Eddie Cochran, Little Richard), erschafft aber aus dieser Inspiration Originelles. McPherson und sein Quintett rocken unwiderstehlich los. Das Titelstück ist eine reine Freude, „Bridgebuilder“, eine Ballade, die McPherson mit Dan Auerbach schrieb, geht in Richtung Doo-Wop, „The All-American“ zeigt Traditionsbewusstsein. Das Album erinnert daran, dass fetischisierte Momente der Musikgeschichte – die Beatles im Cavern Club, Dylans Anfänge, Woodstock – nicht glamouröser waren als all das, was wir heute erleben. Im Zentrum steht – damals wie heute – die Erruption.









