
The Roches, Keep On Doing, 1982
Produzent/ Robert Fripp
Label/ Warner Bros.
Auf ihrem dritten Album sind die Roches deutlich reifer, erwachsener geworden. Es gib eigentlich nur ein skurriles Stück „The Largest Elizabeth in the World“, niemand quäkt oder gröhlt mehr querbeet, und plötzlich jubilieren Suzzy, Terre und Maggie ein übers andere Mal „I Fell in Love“ mit Engelsstimmen, anstatt wie früher ihren Liebhabern hinter deren Rücken freche Grimassen zu schneiden. Man merkt, dass sich die drei Schwestern viel Gedanken über ihr Tun und Treiben machen („I wish there was a true love, I wish there was a great art, I wish there was always enough, But I’d not want if I were smart“), ihr Produzent Robert Fripp hat sie dabei musikalisch und vermutlich auch moralisch kräftig unterstützt.
Maggie spielt ein wenig auf dem Synthesizer, Terre greift auch mal zur E-Gitarre und Fripp steuert wirklich gelungene Raumschiff-Klänge mit seinen „Devices“ bei. Ansonsten ist alles beim Alten und Guten geblieben: die Roches singen wunderschöne Lieder, fangen ihr Album sogar mit Händels „Hallelujah“ an (derb-amerikanisch und doch respektvoll) und passen mit ihrer Musik hervorragend in graue Regen-Nachmittage, an denen man am liebsten zu Hause bleiben möchte. Oder wenn einer in den Gesangsverein latscht, wegen der Geselligkeit: „You have serious taste. You make me sob.“




