
Hot Tuna, Steady As She Goes, 2011
Produzent/ Larry Campbell
Label/ Red House
Erstaunlich, wie langlebig manche Bands auch ohne Ewigkeitsruhm à la Rolling Stones sind. Hot Tuna hat es an Bekanntheit niemals mit dem „Mutterschiff“ Jefferson Airplane aufnehmen können. Doch noch heute ist die Gruppe (nach kurzzeitiger Unterbrechung in den 80er Jahren) auf Tour. Und mit Jorma Kaukonen und Jack Casady sind zwei der Gründungsmitglieder noch immer an Bord. Damit ist sie die am längsten existierende Band der kalifornischen Hippie-Szene… Seltsam eigentlich, dass es zwanzig Jahre dauern musste, bis sie mal wieder ein Album aufgenommen haben.
Wenn Musiker als „authentisch“ oder ur-amerikanisch geltende Rockmusik einspielen wollten, dann war das Studio des 2012 verstorbenen Schlagzeugers und Bandleader Levon Helm in Woodstock ein gern aufgesuchter Ort. Denn irgendwie gilt seit den Tagen der „Basement Tapes“ (oder fälschlicherweise seit dem Woodstock-Festival) Woodstock als ein fast mythischer Ort. Hot Tuna jedenfalls ist dieser Ausflug gut bekommen.
„Steady As She Goes“ mag nicht das spektakulärste Bluesrockalbum sein. Doch die zwölf Songs (ob von den Bandmitgliedern geschrieben oder Neuinterpretationen etwa von Rev. Gary Davis) sind in ihrer ruhigen Art auf jeden Fall mehr als hörenswert. Die Lieder treten nicht im Wettstreit um den schnellsten und härtesten Bluesrock an, sondern sind mit Mandolinen und anderen akustischen Instrumenten eher im Grenzland zwischen Folk, Blues und Country angesiedelt. Und damit kann man sich einen ruhigen Abend sehr angenehm vertreiben.