Bob Dylan, Street Legal, 1978

Produktion/ Don DeVito

Label/ Columbia Records

Ein hartes Album, selbst für harte Fans. Ja, „Señor (Tales of Yankee Power)“ ist ein guter Song – aber retten kann er diese Platte nicht. Schon die Voraussetzungen waren schlecht: Dylans Scheidung war noch frisch, sein Filmprojekt „Renaldo und Clara“ zum Fiasko geraten. Und auch seine 78-Welttournee, Alimente-Tour genannt, bekam dank geschmacklos arrangiertem Greatest-Hits-Programm schlechte Kritiken.

Die Aufnahmen für „Street Legal“ dauern nur vier Tage und sind dennoch problembeladen. Die Crew bekommt den Sound nicht hin, Dylan ist mürrisch und kommandiert alle herum. Die Band klingt so unerprobt wie uninspiriert. Teamplay klingt anders. Und dann liegt da über allem dieses Saxophon. Textlich schauts ebenso düster aus. „Can you cook and sew, make flowers grow?“: Wegen „Is Your Love In Vain“ bezichtigte Greil Marcus Dylan des Sexismus, und „New Pony“ besticht mit schlicht pubertären Fick-Metaphern. Was will man da noch sagen? Eben: „Señor“ – super Nummer!