
The Fugs, Kill For Peace, 1966
Text/Musik/ Tuli Kupferberg, The Fugs
Produzent/ Ed Sanders, Richard Alderson
Label/ ESP-Disk
Dieser Song ist auf der zweiten LP der Fugs, dieser aus französischen Symbolismus, griechischen Philosophen, Boheme-Humor, Sappho, englischer Romantik, Ezra Pound und radikaldemokratischen Happenings zusammengesetzten Band, die in den 60er Jahren ein paar schöne, scharfe und lustige Platten aufnahmen. Ed Sanders machte sich später als New-Journalist („The Family“) und griechisch-amerikanischer Lyriker einen Namen, Tuli Kupferberg, blieb bis zu seinem Tod 2010 ein East-Village-Aktivist, nur Ken Weaver ging auf die andere Seite und wurde zum antikommunistischen Geschichtsprofessor, der es nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren konnte, in einer Band zu spielen, die Amerika verhöhnt.
Auch wenn der Band vorgeworfen wurde, dass sie ihre Instrumente nicht beherrschte und schlampige Platten veröffentlichte, hatte sie doch anderseits ein Talent, in amüsanten Collagen, mit ungewöhnlichen, geschmackvoll eigenartigen musikalischen Mitteln Kulturgeschichte aus der Sicht des Anarcho-Hippie zu schreiben. Selbst wenn sich ihre lustigen, bösartigen Protestsongs in Nachhinein manchmal sehr naiv und blauäugig anhören. Ich meine, solche Lyrik sagt ja nie die Wahrheit, aber das ist nicht schlimm, weil sie nicht nur als blöder jugendlicher Zorn daherkommt, sondern als Besorgnis.