
Captain Beefheart And the Magic Band, Ice Cream For Crow, 1982
Produzent/ Captain Beefheart
Label/ Virgin Records
Der Captain hat zwar ein extremer Gesang, Kreischen, Röcheln, atemloses Hecheln von Nonsenstexten: „Ink math ah ratics/ mathfantastics/ ink mathermatics/ moon to a flea/ ink math matics/ hop along with me“. Aber die musikalische Aufbereitung schafft es durchgehend, so interessant und abwechslungsreich zu bleiben, dass selbst die obskuresten Textpassagen oder die abruptesten Wechsel in Tonart, Rhythmus oder Melodie nie zum Selbstzweck werden, hörbar bleiben. Das macht das Album „Ice Cream For Crow“ gerade so spannend.
Dabei steht der Captain fest in der eigenen Tradition, eine Mischung aus R&B, E-Musik, Folk und Surrealismus. Vorallem die zwei Gitarristen bringen beinahe eine kurzgefasste Geschichte der elektrische Gitarre in allen ihren Varianten. Und erst durch die hochmusikalischen Arrangements – von Breaks ständig unterbrochen – macht dann das Gekrähe Beefhearts auch wirklich Sinn und Spass. Vorallem das Titelstück gehört sicherlich zu den stärksten Songs auf dem Album: „It’s so hot, looks like you have three beaks, crow“. Schon kurios, dass der Captain einen Grossteil seines Lebens in der Mohave-Wüste verbrachte, denn er litt unter einer Sonnenallergie und kam erst im Dunkeln aus seinem Wohnwagen heraus, um buchstäblich den Kojoten gute Nacht zu sagen.



