
Curtis Mayfield, Superfly, 1972
Produzent/ Curtis Mayfield
Label/ Curtom
Es ist umstritten, welches der erstes Blaxploitation-Film war – d.h. ein Film mit schwarzen Schauspielern für schwarze Zuschauer über das Leben von Schwarzen in den Städten und Ghettos. Sowohl „Sweet Sweetback’s Baadassss Song“ als auch „Shaft“ kamen 1971 in die Kinos, dicht gefolgt von „Superfly“, für den Curtis Mayfield die Musik schrieb.
Mayfield, politisch engagierter Soul- und R&B-Sänger und -Komponist, unterstützte die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung. Sein Soundtrack steht im Widerspruch zum Film: Der Film „Superfly“ erzählt die Geschichte eines Kokaindealers, der versucht aus dem Drogengeschäft auszusteigen und hat keine eindeutige Botschaft – Mayfields Soundtrack hingegen schon. Seine kompromisslosen Texte lassen kein gutes Haar an der ghettotypischen Drogenverherrlichung und greifen einige der Filmfiguren direkt an.
Der Titelsong selbst – in einem Wort geschrieben – ist eine Wonne, gesungen in Mayfields unverwechselbarem Falsett. Das Intro aus Bass und Schlagzeug wurde schon häufig gesampelt; federnder Funk, akzentuiert durch Bläser und Percussion, begleitet und umspielt den Gesang. Die Musik war kommerziell sofort erfolgreich; der Soundtrack stellt den Film weit in den Schatten und war eines der ersten Konzeptalben des Soul.
