
Jethro Tull, Aqualung, 1971
Produzenten/ Ian Anderson, Terry Ellis
Label/ Chrysalis Records
Nach ihrem relativ bluesigen Debütalbum „This Was“ änderten sich die Dinge bei Jethro Tull schnell. Co-Chef Mick Abrahams verlor den internen Machtkampf gegen Alpha-Anderson und suchte das Weite. Martin Barre hiess der Nachfolger und fortan sollten die von ihm an der Gitarre markant gesetzten Riffs zu einem charakteristischen Merkmal vieler Jethro-Tull-Songs werden – gut zu hören auf dem vierten Album „Aqualung“.
Das im März 1971 erschienene Meisterwerk dreht sich um Gott und die Welt, erzählt die Geschichten einiger seltsamer Gestalten und versammelt neben kleinen Akustikperlen die wichtigsten Stücke Ian Andersons. Und die sind nahezu alle von der Gitarre Martin Barres mitgeprägt. Das Titelstück eröffnet die A-Seite und kommt genau wie sein Pendant „My God“ auf der B-Seite etwas vertrackt daher, akustische Passagen und Hardrock-Elemente halten sich die Waage. Gleiches gilt für das finale „Wind Up“. Straighter fallen das schwer pumpende „Hymn 43“ und die Tull-Erkennungsmelodie „Locomotive Breath“ sowie das gerne mal im Schatten der anderen Knaller übersehene „Cross-Eyed Mary“ aus.
Und die Flöte? Ian Anderson spielt sie heute immer noch, allerdings ohne Jethro Tull und seinen Gitarristen Martin Barre. Der tingelt seit ein paar Jahren durch kleine Clubs auf der ganzen Welt und gibt ziemlich harte Shows.

