
R.E.M, In Time: The Best of R.E.M. 1988 – 2003
Produzent/ Scott Litt, Pat McCarthy
Label/ Warner Bros.
Nachdem die Compilation „The Best Of R.E.M.“ (1991) ihren ersten Karriereabschnitt beleuchtete, deckte „In Time“ den zweiten ab. Die Jahre ab 1988 und vor allem ihre Zeit als Megastars, nachdem „Losing My Religion“ die Band aus Athens, Georgia im Jahr 1991 in die Stadien dieser Welt hievte. „Our career can be divided into the two parts: pre-Losing My Religion and post-Losing My Religion“, reflektiert Peter Buck in den Liner Notes, die es ausführlich zu jedem einzelnen Song in dem Booklet gibt. Und wer je an einem R.E.M. Konzert Zeuge wurde von der andächtigen Augenschliess- und Mitsummen-Orgie des Publikums, ist sich bewusst, dass hinter diesem einen Song mehr steckt als eine zarte Mandoline. Und hinter R.E.M. alles andere als oberflächliche Songs. Magie heisst so etwas wohl. Erklären kann es keiner.
Man kann höchstens versuchen, es halbwegs greifbar zu machen, indem man ihre bedeutendsten Songs versammelt. Und jene Highlights wirken um so beeindruckender, wenn sie unter sich sind und nicht von schwer bekömmlicher oder teilweise auch schwächelnder Kost unterwandert wie beispielsweise auf „Monster“ oder „Up“. Auf „In Time“ hingegen verbirgt sich 18 Songs lang kein einziger Ausfall. Vom Romantischen wie „At My Most Beautiful“ über Sonnendurchflutetes wie „Imitation Of lLfe“, Deftiges wie „What’s The Frequency, Kenneth?“, „E-Bow The Letter“ mit Patti Smith bis hin zu Euphorischem wie „The Sidewinder Sleeps Tonite“ und Traurigem wie „Everybody Hurts“ oder „Nightswimming“ ist alles vertreten, was R.E.M. Rang und Namen verschaffte. Und mit dem nostalgischen „Bad Day“ sowie dem spacigen, aber etwas unspektakulären „Animal“ noch zwei neu eingespielte Songs.
Manche mögen vielleicht „Strange Currencies“, „Bang And Blame“, „Leave“ oder „Shiny Happy People“ vermissen: Geschenkt! Vor allem, wenn die Entschädigung so wunderbar ausfällt. Vorschlag: Einfach zurücklehnen, die Augen schliessen und die Musik geniessen.
