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Gillian Welch, Time (The Revelator), 2001

Produzent/ David Rawlings

Label/ Acony

Dies ist dunkler und hymnischer Country: Ländlich, gespenstisch, klagend und so rigoros schön, wie er es nur sein kann. Ist es da von Bedeutung, dass solch „authentische“ und „traditionelle“ hinterwälderisch klingende Musik von einer aus New York stammenden Frau erschaffen wurde? Nun gut, für manche ist das von Bedeutung, obwohl es das offen gesagt nicht sein sollte. Solch gutes, eloquentes und kraftvolles Material übersteigt all die unbedeutenden Deuteleien eines jeden dummen Flegels oder Puristen. Und immerhin gibt es hier ein schneidendes, zeitgemässes Element in Welchs fliessenden und schmerzhaften Worten, in in der zersplitternden Phrasierung ihres musikalischen Partners, dem aussergewöhnlichen Gitarristen David Rawlings. Man sollte niemals vergessen, wie Welch einst anmerkte: „Gillian Welch ist eine Band mit zwei Mitgliedern.“

„Time (The Revelator)“ ist ihr drittes Album. Es wurde zu einer Zeit veröffentlicht, in der Amerika durch das „O Brother, Where Art Thou?“- Phänomen das Interesse an seinen eigenen musikalischen Wurzeln entdeckte. Es bestätigte ihr Potential und festigte ihr Ansehen. Das Album wurde im historischen Studio B in Nashville mit altmodischem Equipment aufgenommen. Der Sound ist knackig und sauber, und himmlisch klar, während die karge Gitarre und die gesanglichen Harmonien wieder einmal einen gespenstisch, durchdringenden Effekt hervorrufen.

Ein verlorenes oder vergessenes Epos voller Passion. Dieser Klang ist alt und traditionell, tief wie eine Mine und dunkel wie ein Bluterguss.

7 Gedanken zu “

      1. I’ve been listening to everything Tony Rice lately. Unbelievable output. Stanley Brothers are some of the best. You did a piece on Steve Earle a while back. I have a great album by him and The Del McCoury Band.

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