Lucio Dalla, Come è Profondo il Mare, 1977

Text/Musik/ Lucio Dalla

Produzent/ Alessandro Colombini

Label/ RCA

Es war kalt, als wir vor zehn Jahren Ende Februar in Bern den Zug bestiegen. Ein paar Stunden später, nach der Fahrt über die Poebene, vorbei nach Mailand, ans Meer bei Genua und weiter südlich, lag der Frühling in der Luft. Sie war mild, das Abendlicht betörend. Am nächsten Morgen wanderten wir der Küste entlang. Ich liebte die Frau, die mich auf dieser Wanderung begleitete, und die Gegend. Wir schauten über die ligurische Küste, sahen das Meer, die Weite, die Farben. In Corniglia übernachteten wir in einem Turmzimmer. Dort gab es ein kleines Radio, in dem wir hörten, dass der italienische Cantautori Lucio Dalla gestorben war. Sie spielten den ganzen Abend die Lieder von ihm. Wir sassen auf der Dachterrasse und tranken Wein in die Nacht. Am nächsten Morgen wanderten wir leicht zerknautscht, aber happy der sonnigen Küste entlang. Alles war weit offen, alles zog so schnell vorbei. Seither ist Lucio Dallas „Come è Profondo il Mare“ für mich ein Sehnsuchts-Song. Und nächste Woche fahre ich wieder, mit der Frau, die ich noch immer liebe, an die ligurische Küste und deshalb hier dieses Lied.