Verschiedene, Jack Kerouac – 100 Years Of Beatitude, 2022

Produzent/ Marc Mittelacher

Label/ Bear Family Records

Am 12. März wäre Jack Kerouac 100-jährig geworden. Das würdigt Bear Family Records mit der Doppel-CD „Jack Kerouac – 100 Years of Beatitude“, einem musikalisch-literarischen Streifzug durch die Beat-Ära. Kerouac war Teil einer Literatur- und Künstlerszene gewesen, der Beat-Generation um Leute wie Allen Ginsberg, Lawrence Ferlinghetti und William S. Burroughs. Diese provozierten die 50er-Jahre künstlerisch, gesellschaftlich und politisch und legten damit das Fundament für die Gegenkultur der Sixties und darüber hinaus für die New Yorker Punk-Szene. Doch es ist hier nicht der Ort, Historie und Bedeutung der Beat-Generation aufzurollen, das macht der zwischen die beiden CDs geklemmte, reizvoll illustrierte Essay von Roland Heinrich Rumtreiber (sic!) bestens. Neben ein paar Ausschnitten aus Lesungen und Interviews von Kerouac und Ginsberg gibt es viel Musik. Zum einem die Songs von Jazzmusikern, die die Beats inspirierten – Dizzy Gillespie, Charlie Parker, Chet Baker etwa, aber auch andere Stücke aus dem weiten Bereich von Be Bop, Swing bis Rock’n’Roll.

Letztlich unterstreicht die Doppel-CD, wie sehr der ursprünglich literarische Aufbruch der Beats schon früh die Sphäre der Kultur verliess, zur Lebenshaltung wurde und in der Mitte der Gesellschaft stattfand und deshalb eine grosse subversive Wirkung entfaltete. Kerouac und Ginsberg waren Popstars, Sprachrohre ihrer Generation, verehrt, bewundert, umstritten, gehasst und überwacht. Ginsberg ging in dieser Rolle auf; Kerouac zerbrach daran.