The Allman Brothers Band, Brothers and Sisters, 1973

Produzent/ Johnny Sandlin, The Allman Brothers Band

Label/ Capricorn

„Born Under A Bad Sign“, dieser klassische Bluesstitel von Albert King, schien wie ein böses Omen über der Allman Brothers Band zu stehen. Nachdem Duane Allman während den Aufnahmen zu „Eat A Peach“ starb und Berry Oakley nur bei zwei Stücken von diesem Album mitspielte, bevor er verunglückte, hatte dann auch der Schlagzeuger Butch Trucks einen schweren Unfall. Um so erfreulicher, dass „Brothers and Sisters“, das mehr als ein Jahr bis zur Fertigstellung brauchte, dann schon bald auf Nummer Eins der amerikanischen Charts stand.

Auf dem Album bewegen sich die Allman Brothers immer mehr vom klassischen Blues fort und in Richtung von The Band und der Grateful Dead, deren Essenz ein weisser Country Rock ist. Bestes Beispiel dafür ist „Ramblin‘ Man“, dessen Rhythmus wie der Motor eines „Rigs“ , einer dieser riesigen amerikanischen Überlandlasters, klingt. Darüber legen Les Dudek und Richard Betts klare fliessende Melodielinien. Der zweite Höhepunkt des Albums ist die Instrumentalnummer „Jessica“, deren singendes Riff ein Gefühl der Freude und Leichtigkeit vermittelt. Wieder ist es das Zusammenspiel von Dudek und Betts, das dieses Stück so heraushebt. „Southbound“, ein Blues im Stil von Junior Wells, mit harter aufbauender Bassfigur, geben Betts und dem mit viel Einfühlungsmöglichkeiten spielenden Pianisten Chuck Leavell Möglichkeiten für gute Soli. „Jelly Jelly“ erinnert sehr an „Stormy Monday Blues“.

Die Vorderseite des Covers von dem kleinen Jungen mit dem rostbraunen Pulli und der Cordhose, versunken in die Untersuchung des frühherbstlichen Laubes auf einem Spiel- oder Sportplatz in der Provinz, zeigt ein Foto von Valor Trucks, dem Sohn vom Schlagzeuger Butch Trucks, während auf der Rückseite ein Foto von Brittany Oakley zu sehen ist, der Tochter des Bassisten Berry Oakley.