
Chris Spedding, Pearls, 2011
Produzent/ Chris Spedding
Label/ Repertoire Records
Unglaublich entspanntes Alterswerk, wirklich: langsam, leise, schüchtern und doch Rock’n’Roll. Aus irgendeinem Grund fällt mir Tony Joe White ein, aber ich ich weiss auch nicht aus welchem. Chris Spedding ist ein grosser Gitarrist, sich wegminimalisierend. Und auch nicht schlecht: Er spielt die ganze Zeit, aber keiner hat’s gemerkt. Und dann dieser Titelsong, der könnte genausogut von einem J. J. Cale sein. Und dann der Text von „Not Luv“, der vor Kälte zittert (aber es ist aussen kalt, ganz gewiss nicht innen), bei dem der gute Chris im Gegenzug seine Gitarre deutlich vielsagend aufheulen lässt.
Unterstützen liess sich Spedding im Studio von der Background-Sängerin Sarah Brown, Herbie Flowers (Bass, Tuba) sowie dem Schlagzeuger Andy Newmark (die beide in der ersten Hälfte der Siebziger auch schon für David Bowie gearbeitet haben). Unnötig zu sagen, dass sich „Pearls“ nicht millionenfach verkauft hat, auch nicht hunderttausendfach. Es ist eine Platte zu Geniessen. Optimal zum Beispiel für relaxte Abende, an denen man einfach nur Lust hat, dazusitzen und zuzuhören. Als Gitarrist ist dieser Mann ein Meister seines Fachs.