Ringo Starr, Photograph: The Very Best of Ringo Starr, 2007

Produzent/ Richard, Perry, Ringo Starr, Don Was, George Harrison u.a.

Label/ Apple

Der heute 82jährige Ringo wurde bei den Beatles als tragikomische Ergänzung zu den intellektuellen und musikalischen Heroen John, Paul und George vermarktet und musste beweisen, dass sein lakonischer Lebens- und Schlagzeugstil kongenial zu Gurus, Love-Ins und immergrünen Pop-Hymnen passte, von denen er zu Beatles-Zeiten gerade mal zwei oder drei mit seinem Gesang verschönern durfte.

Nach den Beatles gingen seine Solo-Alben am besten, nicht zuletzt, weil er es als einziger schaffte, John, Paul und George auf einer Platte zusammenzubringen. Doch Dämon Alkohol, ein treuer Begleiter von Mr. Starkey seit den Liverpooler Tagen, verhinderte ein Happy End. Ringo selbst konnte sich Ende der 80er Jahre nicht mehr erinnern, wo er welche Songs aufgenommen hatte, durch welche Fernsehsendungen er gewankt und ob er zuletzt sieben oder zwölf Flaschen Wein pro Tag in sich hineinkippte. Auch die Plattenfirmen liessen Ringo Starr fallen; neun Jahre dauert es bis sein nächstes Album „Time Takes Time“ erschien. Und seither, trocken wie seine Witze, nutzt Ringo Starr seinen Legenden-Bonus und seine fachliche Reputation unter Kollegen, veröffentlicht alle paar Jahre ein Album und geht mit seiner All-Starr Band auf Tour.

Auf dieser Compilation sind alle Hits von Ringo vertreten, plus ein paar weniger bekannte Songs. Das Album ist eine gelungene Repräsentation dessen, was an 70er Jahre-Rock so liebenswert war; so zeigen Liedchen wie „I’m The Greatest“ und „No-No-Song“ die Starrsche Liebe zur Einfachheit ganz wunderbar. „Only You“ hingegen finde ich in seiner Version ziemlich schlapp und das „You’re Sixteen“ Cover hätte er sich sparen können. Dass der Nicht-Sänger Ringo aber doch singen kann, zeigen „Photograph“, „It Don’t Come Easy“, „Snookeroo“, „Goodnight Vienna“ und „Wrack My Brain“. Auf jeden Fall sorgt das Album bei mir im jetzigen Moment noch immer für sehr schöne Wiederhörensfreude.