
Peter Green, In the Skies, 1979
Produzent/ Peter Vernon-Kell
Label/ EMI
Eine mittlere Sensation war das schon für mich, als ich das blaue, aber grau verhangene Cover bei Musik Bestgen aus dem Regal zog: Peter Green, Mythos und einer meiner vielen Lieblingsgitarristen aus den 60er, hatte nach neun Jahren Abstinenz endlich wieder ein Platte gemacht. Zwar hatte er sich dafür einen denkbar ungünstigen Zeitpunkt ausgesucht, denn supercoole Bluesgitarristen gab es Ende der 70er Jahre wie Sand am Meer. Fast jeder versuchte Mark Knopfler zu imitieren, der wiederum J. J. Cale und den frühen Carlos Santana zu kopieren.
Ich habe Leute gekannt, die hatten für Greens Laid-Back-Blues-Musik nur ein müdes Lächeln übrig. Sicherlich ist die Grundstimmung von „In The Skies“ eher kühl als unterhitzt. Auch wenn Peter Green auf „Slabo Day“ die Soloparts ganz Snowy White überlässt und nur den pulsierenden Rhythmus schrummt, gibt es hier wieder jene wahnsinnigen Sprünge, Phrasen, Melodien wie man sie aus „Albatros“ und „Then Play On“-Zeiten kennt. Die Songs haben entrückte bis tiefreligiöse Texte; dafür kommt in der Musik ein elegant-dezenter Schlagerschwung vor, der dem der Shadows an Pep um nichts nachsteht. „In the Skies“ ist ein schönes Album; einfach zum entspannen und zuhören, zumindest für solche Leute, die anstatt elektronischer Klangerzeuger lieber Gitarrenmusik hören, die nach Mensch riecht.


