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Ry Cooder, Bop Till You Drop, 1979

Produzent/ Ry Cooder

Label/ Warner Bros.

„Bop Till You Drop“ ist ein weitere Beweis, dass ausser Taj Mahal niemand ein so authentisches und gleichzeitig reflektiertes Verhältnis zur Geschichte amerikanischer populärer Musik hat wie Ry Cooder. Seine Kenntnisse sind umfassend, was immer er aus dem Reservoir herausgereift. Er beherrscht die Materie. Wie er auf dieser Platte völlig obskure Coverversionen (wie beispielsweise „Little Sister“, eine im Original völlig lahme Nummer von Elvis) mit flexiblen, eleganten Gitarrenparts (überragend: Sideman David Lindley), funkigem Bass (Tim Drummond) und elegantem Schlagzeug (Jim Keltner) anreichert, das hat Klasse.

Das verzweifelte, oberauthentische „I Can’t Win“ mit grandiosem Satzgesang, das gospelhafte, vertrackt synkopierte „Trouble, You Can’t Fool Me“ ebenso wie das düster-treibende „Down In Hollywood“ (mit Chaka Khan als Backgroundsängerin) – jeder Song hat schon nach zwei Takten eine eigene Stimmung, Stil, perfekte Interpretation und Klasse. Jeder Song garantiert besser als das Original. Absolut ergreifend und versteckt ganz in der Mitte das ruhige, sanft schunkelnde „I Think It’s Going To Work Out Fine“: Besser kann ein einfaches kleines Volkslied nicht interpretiert werden.

Ry Cooders Arbeit, die für mich mit seiner Mitwirkung an den ersten Bands von Captain Beefheart und Taj Mahal begann, wirkt hier reif und souverän, klar und ohne Schlacken. „Bob Till You Drop“ ist ein Ausnahmealbum, dass auch nach fast vierzig Jahren nichts von seinem Wert eingebüsst hat.

9 Gedanken zu “

  1. Ein schönes Album von einem brillanten Künstler mit einem tollen 50s und 60s Vibe. Ich bin froh, daß es Bestandteil meiner eher bescheidenen Vinylsammlung ist.

    „Little Sister“ und die Nummer mit Chaka Khan sind für mich die Höhepunkte. Weiterhin beweißt Cooder mit „Down in Hollywood,“ daß er auch gute eigene Stücke schreiben kann.

    Ich werde mir die Scheibe bei nächster Gelegenheit wieder einmal eingehender anhören.

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    1. Ry Cooder’s „Bop Till you Drop“ hat diese zu Tränen rührende Sentimentalität, das Soul und Gospel-Pathos von „Chicken Skin Music“ oder „Boomers Story“. ( „Bop Till You Drop“ war übrigens die erste Rock-Platte, die digital aufgenommen wurde, was mich aber nicht weiter interessiert).

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  2. Ein exzellentes Album. War für mich 79/80 der Einstieg in die Musik von Ry Cooder. Besonders „The very thing that makes you rich (makes me poor)“ gehört immer noch zu meinen All-time favourites.

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