B.B. King, Live At The Regal, 1965
Produzent/ Johnny Pate
Label/ ABC
Es war wohl nicht einfach, das Spiel auf der elektrischen Gitarre in einer Stadt ohne Elektrizität zu lernen, doch als B.B. King im November 1964 Chicago erreichte, um im Regal Theater zu spielen, hatte er 39 Jahre geübt. An diesem Abend kam er strahlend auf die Bühne, inzwischen hatte er mehr als 30 Hit-Singles veröffentlicht, auf dem Rücken trug er die berühmte Gibson-Gitarre namens Lucille, und von den Rängen begrüsste ihn eine Vielzahl weiblicher Fans.
Lucille sprach zuerst: Mit ein paar tanzenden Riffs, vor Bläsern und Schlagzeug stellte sie sich und ihren Mann dem verzückten Publikum vor. Schnell kam B.B. Kings Antwort – die charakteristisch galante Klage: „Everyday I Have The Blues!“ Dieser unsterbliche Dialog hatte beide in zehn Jahren zu Stars gemacht.
King beherrschte den Raum wie ein Prediger aus dem Mississippi-Delta: Er liess die Gemeinde schluchzen und wimmern und lockte jeden einzelnen Zuhörer in den Dialog mit ihm und Lucille. Nach der Erföffnung kam das schmachtende „Sweet Little Angel“ und wie es liebte „ihre Flügel zu spreizen“.
Doch das war kein Sex, es war der Blues, und B.B. King war derjenige, der vor Verlangen und Herzschmerz delinierte. Brennende Vorträge von „It’s My Own Fault“, „How Blue Can You Get“ und „You Upset Me Baby“ unterstrichen von Kings gefühlvollen Zärtlichkeiten an Lucilles Hals, wurden zum Standard für Live Blues und halfen dabei, den King zum grössten Gitarristen in der Geschichte des Genres zu krönen.
Klasse Tip und in der Tat eines wahres Hammeralbum – höre gerade hinein!
B.B. King ist ein Klasse Beispiel des sparsamen akzentuierten Solospiels.
Viele Sologitarristen neigen dazu, alles vollzuspielen. Aber weniger ist häufig mehr, gerade im Blues.
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„Live at the Regal“ bietet eine auch heute noch sehr gut zu hörende Musik aus einer Zeit, als Blues, Jazz und Soul noch eng beieinander lagen. BB King klingt hier viel vitaler als auf vielen Studio-Aufnahmen. Was er hier auf der Gitarre zeigt, ist einfach Blues vom Feinsten. Nicht durch techniche Spielereien, sondern einfach die perfekte Auswahl der Töne mit viel Gefühl. Weniger ist tatsächlich häufig mehr!
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Diese frühen Liveaufnahmen sind so kraftvoll, da können spätere Studioalben kaum mithalten.
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„Live at Regal“ hat eine mitreissende Atmosphäre, eine unglaublich intensive Kommunikation zwischen B.B. King und einem begeisterungsfähigen Publikum. So etwas lässt sich heute kaum noch „live“ erleben.
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