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Family, Music In A Doll’s House, 1968

Produzent/ Dave Mason

Label/ Reprise

„Music In A Doll’s House“ war das geniale Debutalbum der Band von 1968. Wenn Family hier auch noch nicht so grossartige Songs komponierten wie auf „Entertainment“, sind hier schon alle ihre Qualitäten erkennbar: die einzigartige Stimme von Roger Chapmann, der aus der sanftesten Melodie heraus gleichsam explodieren kann. Das Arrangement ist einfach schräg und immer wieder grossartig unharmonisch.

Angefüllt mit atemberaubenden Melodien, ständig im Spannungsfeld zwischen der Rauheit der Strasse und tiefer Melancholie pendelnd, und gekrönt von der einzigartigen gurgelnden Stimme von Roger Chapman, hatte diese Platte wiederum einen sehr starken Einfluss auf später berühmt gewordene Bands wie King Crimson, Jethro Tull, Genesis der Gabriel-Ära und viele andere.

Es ist schade, dass „Music In A Doll’s House“ heute fast vergessen ist. Dabei ist dies die Ursuppe, aus der in den 70er Jahren dann vieles Grossartige entstanden ist. Meines Wissens gibt es in der Pop- und Rockmusik nichts Vergleichbares. Hören, sich verzaubern lassen und in die Puppenstube einziehen!

7 Gedanken zu “

  1. Family und Colosseum machen einem als Musicjunkie, der in den Mit70ern einstieg, das Leben schwer: Man weiß, dass das die Prog-Ursuppe ist und dass die historisch gesehen wertgeschätzt werden, aber – wenn man sie sich selber antut, dann äh…tja….hm…paar interessante Sprengsel hier und da, aber in LP-Länge….ächz…. es hat nicht sollen sein. Die klangen schon um 77 herum, als ich sie kennen lernte, so verjährt irgendwie…da wuchs auch nichts nach. Obwohl: In ausgeruhtem Zustand schaffe ich heutzutage die „Theme for a reunion“ von Colosseum am Stück. Aber wann ist man schon mal ausgeruht. Einmal in 5 Jahren.

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    1. Da hast Du natürlich auch wieder recht! Bei Family glaubte man ständig das Ringen um Originalität zu spüren, was die Musik immer wieder belastete und in manchen Momenten so schwerfällig erscheinen liess. Zu viele Einflüsse lagen in greifbarer Nähe, deren man sich nur bedienen musste; Family wollten Folk, Jazz, Bluesrock zu einem eigenständigen Analgam verschmelzen, was ihnen auch gelegentlich mit einer erstaunlichen Leichtigkeit und Eleganz gelang, zuweilen aber in der selbstgefälligen Verquältheit typischer Siebziger-Jahre-Happenings endete.

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  2. Fuer meinen Geschmack eine insgesamt etwas schraege Angelegenheit, die gleichwohl ihren Charm hat. Die Stimme von Roger Chapman erinnert in der Tat an fruehe Genesisstuecke mit Peter Gabriel.

    Laut Wikipedia ist es Family und dem Titel dieses Debuts zu verdanken, dass die Beatles ihr Doppelalbum von 1968 schlicht „The Beatles“ nannten. Der urspruenglich vorgesehene Titel war „A Doll’s House.“

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    1. Danke für die Information! Family konnten für „In A Doll’s House“ zuerst den renommierten Produzenten Jimmy Miller gewinnen. Allerdings musste der kurzfristig den Rolling Stones behilflich sein, ihr Album „Beggar’s Banquet“ fertigzustellen. Für ihn sprang dann Dave Mason von den Traffic ein, der die Musik mit sicherem Gespür mit den modischen Psychedelia auflud. Zwar wurde „In A Dolls House“ nicht mehr als ein Achtungserfolg. Aber das zweite Family-Album „Entertainment“ schaffte dann den Durchbruch.

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    1. My favorite songs are: „Mellowing Gray“, „Never Like This“, „Be My Friend“, „Winter“, „Peace of Mind“ and „The Breeze“ – but the whole thing works like a fantastic early concept album. It’s a shame that „Music In A Doll’s House“ is almost forgotten today.

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