IN MEMORY EVERYTHING SEEMS TO HAPPEN TO MUSIC – Tennessee Williams
XTC, Drums And Wires, 1979
Produzent/ Steve Lillywhite
Label/ Virgin
Die Cover von XTC-Alben sind hervorragend gestylt, im krassen Widerspruch dazu steht das Aussehen der Band: ungewaschene Oberschüler mit romantischen Neigungen zum Proletariat? Drogensüchtige Mitglieder einer englischen R&B-Band der mittleren 60er? Auf der Bühne sind sie völlig überdreht, immer eine Spur zu schnell („He has the rythm in his head“). Aber vorallem fehlte ihnen ein charismatischer Leadsinger, eine Identifikationsfigur für die orientierungslose Jugend. Bands machen sich nur einen Namen, wenn sie optisch ein Image haben. Eben. Aber XTC haben tatsächlich ein paar gute Alben gemacht. Sie haben intelligente Texte und atemberaubende Kompositionen, so ist z.B. „Making Plans For Nigel“ eine geniale Nummer über dominante Eltern mit herrlich verdrehten Drumpattern und einem guten New-Wave-Gitarrenriff.
„Drums And Wires“ war so etwas wie eine Antwort auf Joe Jackson, Police, Squezze etc. Dass XTC nie wirklich eine New-Wave-Band waren, tut nichts zu Sache. XTC-Songs sind Pop-Songs, sie haben aber dieses Unbekannte in der Formel. Morbidität, Alkohol, sozialistischer Realismus und Werbegrafik. Eine einmalige Mischung. Jenseits von Musikalität und Cleverness gibt es ein Moment im Bewusstsein dieser Gruppe, das neu ist.
Laurie Anderson, Mister Heartbreak, 1984
Produzent/ Laurie Anderson, Bill Laswell, Peter Gabriel
Label/ Warner Bros.
Laurie Anderson ist und bleibt ein unvergleichliches Phänomen. Einfach unmöglich, die Empfindungen in Worte zu fassen, die einen überkommen, wenn man mit gespannter Aufmerksamkeit ihre intelligent dargebrachten, poetischen Reflexionen verfolgt. So erging es mir jedenfalls vor vielen, vielen Jahren als mich Laurie Anderson mit „Mister Heartbreak“ zu begeistern vermochte.
Das Album entführt uns quer um den Erdball in vielerlei exotische, paradisisch anmutende Schauplätze. Statt verschlüsselter (Wittgenstein)-Philosophie wie auf „ Big Science“ gibt es seltsame Fairy-Tales und gelegentlich Shakespeare- und Herman Melville-Zitate. Und alles wird plastisch vor Augen geführt. Eine effektvolle, ungeheuer farbenreiche Instrumentierung komplettiert die magische, märchenhafte Gesamtatmosphäre, in der Laurie Anderson mit ihrem faszinierenden Sprechgesang sich als Kommentatorin ihrer eigenen bizarren Phantasie erweist.
Die aufwendige Produktion von „Mister Heartbreak“ entstand in Zusammenarbeit mit Bill Laswell, darunter das vielschichtige „Sharkey’s Day“ zu Beginn. „Excellent Birds“, ein kurzer eingängiger Song wurde mit Peter Gabriel geschrieben, der sich darauf den Gesang mit Laurie teilt. Andere Mitwirkende sind Adrian Belew, Anton Fier, Dolette McDonale, Daniel Ponce, Nile Rodgers und Phoebe Snow – das letzte Stück „Sharkey’s Night“ wird von William Burroughs rezitiert.
Lou Reed, New York, 1988
Produzent/ Lou Reed, Fred Maher
Label/ Sire
Lou Reed setzt sich das James-Joyce-Brillengestell auf die Nase und wünscht seinen Hörern den gleichen intellektuellen Spass beim Hören seiner Musik und seiner Texte, den er bei der Lektüre von „Finnegans Wake“ empfindet. Jeder andere müsste sich bourgeoises Grossmaul schimpfen lassen. Er nennt sein Album „New York“, und bittet darum dieses doch in einem Durchlauf zu hören, „wie man einen grossen Roman liest“. Bei jedem anderen käme der Verdacht auf, er wolle den Status der Metropole als altbackenen Werbegag missbrauchen. Doch Lou Reed geht hier mit der gleichen Ernsthaftigkeit zur Sache, mit der er zuvor bisexuell, drogenabhängig, cholerisch, ausschweifend, depressiv war. Diese Haltung hat ihm über die Jahre hinweg zu mehr Einfluss auf die Rockszene verholfen als viel anderen Berühmtheiten. So ist auch nicht verwunderlich, dass der vierzehnteilige Songzyklus „New York“ gleich nach seinem Erscheinen sofort als klassisch, als vollendet, als Rockmusik in bisher noch nie dargewesener Synthese von Text, Musik und Präsentation angesehen wurde.
Musikalisch werden zwei Gitarren, Bass und Schlagzeig sowie Lou Reeds unverwechselbarem Bariton mit Rock, Bluegrass, Jazz und Blues zusammengeführt, ohne dass daraus eine dieser Bindestrich-Stilrichtungen wird. Die Texte sind perfekt in die Musik eingearbeitet. Grundtendenz ist eine ethisch motivierte Aggression verbunden mit klarer, empfindsamer Poesie, die die an mancher Stelle aufgestellte Behauptung widerlegt, „New York“ sei ein naturalistisches Werk. „You can’t depend on the goodly hearted: The goodly hearted made lampshades and soap.“ Die da nur das Beste wollten, machten aus der Haut ihrer Opfer Lampenschirme und aus ihren Knochen Seife. Das ist kein Naturalismus, das ist Wahrheit. Auch wenn es sich bei dem Album nicht um den grossen musikalischen „New York“-Roman handelt, so ist bei aller Selbstüberschätzung zumindest festzuhalten, dass die Platte sicherlich die besten Texte enthält, die Lou Reed je verfasst hat. Beeindruckend die Intensität von „Dime Store Mystery“, Lou Reeds Abschied von seinem Freund Andy Warhol, und die brachiale Schönheit von „There is no Time“.
Iris DeMent, The Way I Should, 1996
Produzent/ Randy Scruggs
Label/ Warner Bros.
Eine der grössten Stimmen überhaupt, wie ich finde. Man muss allerdings schon eine gewisse US-Folk- und Country-Affinität haben, denn diese Stimmbänder haben einen leicht herben Charme, auch ihr zitterndes Vibrato ist eher alte Schule. Dafür hat Iris DeMent eine unglaublich tief gehende Ausdrucksfähigkeit. Ihre ersten beiden Country-Alben „Infamous Angel“ (1992) und „My Life“ (1993) wurden von Hörern und Kritikern gleichermassen bejubelt, obgleich ihre Musik so gut wie gar nicht im Radio gespielt wurde.
Das dritte Album „The Way I Should“ ist etwas kommerzieller konzipiert und unterscheidet sich von den Songinhalten her von den vorherigen Alben. Dort hatte sie sehr persönlich geschrieben, eher introvertiert. „The Way I Should“ hingegen greift mit einer Band ( Stuart Smith, Randy Scruggs und Mark Knopfler an den Gitarren, Chuck Leavell an der Orgel, Tammy Rogers an der Violine und Harry Stinson an den Drums) leichte Rock-Elemente auf und Iris DeMent äussert sich in ihren Songs ungewöhnlich deutlich. Sexueller Missbrauch, Religion, Vietnam, die desaströse US-Sozial- und -Umweltbilanz in der Politik der demokratischen Clinton Jahre. Es könnte aber auch definitiv eine Aufnahme aus den Trump-Jahren sein, da bin ich mir sicher. Der politische Grundton von Iris DeMent ist zwar in einem positiven Sinn kritisch rechtskonservativ, doch man sollte sich hüten das alles mit europäischen Augen zu betrachten – und zu bewerten, die USA sind da wohl unter phänomenologischen Gesichtspunkten völlig anders zu sehen. In jedem Fall macht Iris DeMent klar, wo sie hingehört, ihr Zuhause ist die kleine, etwas runtergekommene ländliche Welt der Mais-Felder Iowas, die Familie – eben das Leben, das sie zwischen ihren eher raren Aufnahmen lebt und samt ihrer US-Weltsicht hin und wieder in erstklassige Musik verwandelt.
The Rolling Stones, Get Off Of My Cloud, 1965
Text/Musik/ Mick Jagger, Keith Richards
Produzent/ Andrew Loog Oldham
Label/ Decca
Die Themen, die in „Satisfaction“ angesprochen wurden – die Frustration, die die Konsumgesellschaft hervorruft, weil sie an den wahren Bedürfnissen der Menschen vorbeiproduziert, und den exaltierten Wunsch nach Befriedigung nicht nur sexueller Triebe- , griff die Band mit „Get Off Of My Cloud“ Ende 1965 erneut auf. Der Mensch, von dem Jagger hier mit Dylan’schem Erzählgestus berichtet, fühlt sich von Werbung und Interessenvertreter derart belästigt, dass er schliesslich nur noch allein sein und seine Ruhe haben will. Seine Klage kulminiert in dem wütend vorgebrachten Wunsch: „Hey You! Get off of my cloud/ Don’t hang around ‚cause two’s a crowd/ On my cloud, baby“.
„(I Can’t Get No) Satisfaction“ und „Get Off Of My Cloud“ sind zwei aus einer ganzen Reihe von Top-Ten-Singles (darunter auch „19th Nervous Breakdown“, „Paint It Black“, „Have You Seen Your Mother, Baby, Standing In The Shadow?“), die in den beiden folgenden Jahren den Status der Rolling Stones als einer der wichtigsten britischen Bands festigten.
Neil Young, Rockin’ in the Free World, 1989
Text/Musik/ Neil Young
Produzent/ Neil Young, Niko Bolas
Label/ Reprise
Neil Young geht ab Juni auf Europa-Tour und will zum Auftakt ein „kostenloses Konzert für alle“ in der Ukraine geben. „Keep on Rockin’ in the Free World.“ Die Oberzeile „Slava Ukraine“ und eine Ukraine-Flagge machen deutlich, dass Young seinen Plan als politisches Statement verstanden wissen will. Es wäre Youngs erstes Konzert in der Ukraine, und mit Blick auf seinen ikonischen Song, der den Höhepunkt all seiner Konzerte bildet, würde sich ein Kreis schliessen. Entstanden war der Song, als die Mauern zwischen der freien und der unfreien Welt noch solide schienen. Sein Plan einer Tour durch die Sowjetunion hatte sich zerschlagen. Also „rocken wir halt in der freien Welt weiter“, sagte er, legte ein paar deftige Gitarrenriffs darunter, und fast fertig war der Rockklassiker.
Vielleicht hat die freie Welt Youngs Phrase besser verstanden als er selbst. Sie dehnte das „wir“ von der Band auf die Menschheit aus und hörte: Wir wollen rocken, und zwar in einer freien Welt. So wurde der Song zu einer Hymne auf die Freiheit, zu der alle abrocken wollten. Trump benutzte den Song für seinen Wahlkampf 2016. Young kritisierte Trump aber vor allem dafür, dass er keine Lizenz gekauft hatte. Nachdem dies nachgeholt war, durfte Trump den Song verwenden. Auch Bernie Sanders sowie die Demokratische Partei haben „Rockin’ in the Free World“ schon verwendet. Den Song in der Ukraine zu performen, bedeutet, darauf zu pochen, dass die Ukraine zur freien Welt gehört. Youngs Ankündigung kommt im Moment, in dem Trump die Unterstützung für die Ukraine infrage stellt.
Die Wucht geht aber weniger vom plakativen Refrain als von den Strophen aus. Ein fast apokalyptisches Bild wird vom angeblich freien Amerika gezeichnet. Den Strassen entlang treiben Obdachlose, die lieber tot wären: „There’s a lot of people saying we’d be better off dead.“ In der zweiten Strophe heisst es: „I see a woman in the night / With a baby in her hand/ There’s an old street light / Near a garbage can …“. Dann legt sie das Kind „weg“ – in den Müll? – und setzt sich einen Schuss. „She hates her life and what she’s done to it“. Ein Kind mehr, das nie zur Schule gehen, sich nie verlieben wird.
In der letzten Strophe zitiert Young die Antrittsrede von Präsident Bush sr. (1989). Die Nation würde nun „kinder, gentler“ werden, versprach Bush. „We got a kinder, gentler machine gun hand“, stellt Young die verlogene Phrase vom Kopf auf die Füsse und weist auf die kalte Sozialpolitik und Kriegstreiberei der republikanischen Regierung hin. „Keep on rockin’ in the free world“, der kraftvolle Aufruf des Refrains kann nach dieser bitteren Anklage nur als höhnische Ironie verstanden werden – sollte man denken.
Bob Dylan, I Want You, 1966
Text/Musik/ Bob Dylan
Produzent/ Bob Johnston
Label/ Columbia
Weil Dylan auf Fotografien gerne den Griesgram mimt, könnte man meinen, er sei weder zum Komiker noch zum Romantiker geeignet. Beides ist falsch. In Dylans Werk versteckt sich herrlich absurder Klamauk – im fiesen „Ballad Of A Thin Man“ etwa. Und auch die Rolle des Liebestollen spielt er oft in seinen Liedern – wie etwa in „Sad Eyes Lady Of The Lowlands“ oder dem zart-verlangenden „I Want You“. Der Song ist emotional, hoffnungsvoll und wunderschön. Vielleicht gerade dadurch, dass die Lyrics so direkt sind und nicht wie sonst poetisch verschlüsselt. „I Want You“ gehört zur meines Erachtens schönsten Liebeserklärung des Meisters. Weltklasse!
Das Video zu diesem Lied ist aus dem italienischen Film „Cinema Paradiso“ (1988) von Giusseppe Tornatore. Der Film erzählt die Kindheit des Filmregisseurs Salvatore di Vita in dem fiktiven sizilianischen Fischerdorf Giancaldo. Als Junge durfte er im Kino des Ortes arbeiten. Bei dieser Tätigkeit hat er nicht nur das Handwerk des Filmvorführers gelernt, sondern sich auch in die Filme selbst verliebt. Als er nach 30 Jahren wieder nach Giancaldo zurückkehrt, findet er in dem leerstehenden Kino, das abgerissen werden soll, eine Filmrolle mit aneinandergereihten Kuss-Szenen, die er auf Geheiss des Dorfpfarrers über die Jahre aus den Filmen schneiden musste.
Townes Van Zandt, Our Mother the Mountain, 1969
Produzent/ Kevin Eggers, Jim Malloy, Jack Clement
Label/ Poppy
Geboren wurde Townes Van Zandt am 7. März 1944 in Texas als Sohn einer wohlhabenden Erdölfamilie. Er lebte in Fort Worth, bis er acht war. Mit neun war er in Midland; in Montana war er dann bis zu seinem zwölften Lebensjahr. Mit 14 verliess die Familie Minnesota, um zurück nach Colorado zu ziehen. Mit 19 verschlug es ihn nach Houston. Und mit 21 ging er endgültig von zu Hause fort, um unterwegs zu sein.
Zu dieser Zeit, als sich Townes Van Zandt entschloss, ganz zum Rambler zum Herumtreiber zu werden, hatte er schon ein paar kleine Auftritte hinter sich. Er hatte jahrelang keine Adresse, nur einen Koffer und eine Gitarre. Dafür hatte Van Zandt Zeit, um sein Gitarrenspiel zu verbessern. Er lebte fünf Jahre in einer Blockhütte in den Bergen, ohne Strom, ohne regelmässige Kontakte zur Zivilisation. Dieser Drang zur Einsamkeit, das Unterwegs-Sein anderseits, die konstante Verletzung aller Regeln des Musikgeschäfts, depressive Phasen und die Leiden einer Trunksucht tragen dazu bei, dass Van Zandts Lieder so einzigartig sind. Zwischen Folk und Country pendelnd, bekommen die Songs ihren ganz spezifischen Drall: Immer einfach die Melodie, immer die Handlung der Lieder transzendierend, abstrakt genug, um allgemeingültige Geschichten zu erzählen von meist tiefschwarzer Nacht. Wer heute das Album „Our Mother the Mountain“ aus dem Jahr 1969 hört, wird schwören, dass die Lieder gestern erst aufgenommen wurden – und seiner Zeit noch weit voraus sind.
Emmylou Harris, Luxury Liner, 1976
Produzent/ Brian Ahern
Label/ Warner Bros. Records
Zugegeben, man muss wohl eine Ader fürs Sentimentale haben, um dieses Album zu mögen. Aber bei Country Music ist das halt unvermeidlich, selbst wenn die Songs von einigen der besten Musiker Nashvilles gespielt werden – darunter die Gitarristen Rodney Crowell und James Burton, Bassist Emory Gordy Jr., und Harmonica-Ass Mickey Raphael. Von den zehn Lieder ist nur ein einziges von Mrs. Harris: „Tulsa Queen“. Vielleicht hatte sie zu dem Zeitpunkt noch nicht das rechte Zutrauen in ihr Songwriter-Talent? Natürlich gibt es auch ein paar Gram Parsons-Songs. Schliesslich war Emmylou Harris in den frühen 70ern Mitglied seiner Tourneeband. Nur für kurze Zeit, denn schon gut ein Jahr nach ihrem Einstieg, starb Parsons an Drogen, Alkohol und am aufreibenden Leben als Countrystar. So kurz die Zeit der Zusammenarbeit auch gewesen sein mag, so nachhaltig war sie für Emmylou Harris. „Auf Luxury Liner“ erweist sie ihm die Ehre des Titelsongs. Zu Recht. Es ist ein Luxus-Kreuzer von einem Country-Track: hohes Tempo, überschäumende Energie, grandioses Feeling, tolle Melodien, solistische Einlagen erster Klasse.
Dieses hohe Level hält Mrs. Harris über die gesamte Album-Strecke. Dennoch gab es auf dem Album keinen echten Single-Hit. Am besten schlug sich ausgerechnet die Coverversion des Chuck Berry-Klassikers „C’est la Vie“. Dafür aber ebnete sie mit einem Album-Track den Weg für einen weiteren Nashville-Sonderling, für Songwriter-Genie Townes Van Zandt. Ihre hinreissende Interpretation seines Meisterwerks „Pancho And Lefty“ machte den introvertierten Musiker auf Anhieb zum Star innerhalb der Country-Szene.
The Who, The Quiet One, 1981
Text/ Musik/ John Entwistle
Produzent/ Bill Szymczyk
Label/ Polydor
John Entwistle war zwar der technisch versierteste Musiker der Band, hatte jedoch als Bassist nur wenig Möglichkeiten, seine Qualitäten zu zeigen. Und die Massen, die die (bescheidenen) Gitarrensoli von Townshend bejubelten, hätten kaum eine Chance gehabt zu erkennen, wie wichtig die intelligente Musikalität in den Basslinien war, mit denen „The Ox“, so sein Spitzname, das Ganze vom Mittelfeld aus zusammenhielt.
Irgendwann schrieb der gute John dann auch ein gar nicht so übles Lied, das er „The Quiet One“ nannte. Darin hören wir den Stillen, der ja mitunter auch für schüchtern gehalten wird, in einer Stellungsnahme zu seiner Position. Die wesentliche Aussage ist, dass er zwar vielleicht nicht gesprächig ist und scheinbar im eigenen Saft schmort. Aber den quiet one legst du nicht herein, er sieht deinem Blick die Lüge an, und besser ist es, du passt auf, denn stille Wasser können auch verdammt schnell fliessen und durchaus gefährlich werden.